Klima auf der Kippe

 Können wir die Klimakatastrophe noch verhindern?

Veranstaltungsreihe mit Jürgen Tallig, 06.10. und 03.11.2021, Kirche Zur Frohen Botschaft Berlin-Karlshorst

  https://www.paul-gerhardt.com/pages/termine/veranstaltungen/vortragsreihen/klima-auf-der-kippe.php

 

Der denkwürdige Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zur Klimagerechtigkeit, die hektischen Korrekturen am bemängelten Klimagesetz, der neue aufrüttelnde Bericht des Weltklimarates IPCC und der Katastrophen-Sommer mit seinen Fluten und verheerenden Waldbränden haben das Klimathema nachdrücklich zurück in die öffentliche Wahrnehmung gebracht, nachdem die Coronakrise die eigentliche „Überlebensfrage der Menschheit" (Franz Alt) etwas in den Hintergrund gedrängt hatte. Das Klima ist wieder Thema Nr. 1.

Es ist offensichtlich, dass der Klimawandel außer Kontrolle gerät und offenbar dabei ist, zu einer irreversiblen Klimakatastrophe zu werden. Es steht inzwischen viel mehr auf dem Spiel, als allgemein bekannt ist,- es droht eine sich selbst verstärkende Aufheizung der Erde und das Abrutschen in eine lebensfeindliche Heisszeit. Es muss inzwischen sehr viel schneller und radikaler gehandelt werden, um eine irreversible Zerstörung der Lebensgrundlagen noch zu verhindern.

 Der zu späte Kohleausstieg, eine eher kosmetische „Verschärfung" des Klimagesetzes und ein Green Deal für zusätzliches grünes Wachstum sind jedenfalls nicht ausreichend, um die Freiheit und das Überleben(!) der Kommenden zu sichern und das Klima- und Erdsystem noch im lebensfreundlichen Bereich zu stabilisieren. Wenn wir in 10- 15 Jahren klimaneutral sein müssen, um wenigstens noch die Chance auf eine Begrenzung der Aufheizung der Erde zu haben, dann ist es nicht mit ein paar neuen Weichenstellungen für den kapitalistischen Wachstumszug getan, dann müssen wir zur Notbremse greifen und den Zug anhalten und den Umbau zu einer stationären, klimaverträglichen Wirtschaft und Gesellschaft jetzt vollbringen.

Die zweite Veranstaltung am 06.Oktober 2021 trägt den Titel:

Die Imperative der Klimakatastrophe- Menschheit vor der Systemfrage

Wir werden erdsystemkompatibel sein oder wir werden nicht sein! Doch es reicht schon nicht mehr aus, wenn wir uns nur anpassen, wir müssen inzwischen versuchen das Klima- und Erdsystems wieder zu stabilisieren, statt es immer weiter zu destabilisieren.

Das bisherige Versagen der Klimapolitik gegenüber Macht- und Wachstumszwängen hat die verbleibenden Handlungsspielräume allerdings erheblich verengt. Die Veranstaltung zeigt, dass Klimagesetz, Green Deal und CO2-Steuer in ihrer bisherigen Form in keiner Weise ausreichen, die Klimakatastrophe noch zu verhindern und eher Wege aus der Wachstumskrise, denn Wege aus der Klimakrise sind. Was wäre tatsächlich notwendig, um die Emissionen in zehn Jahren um 70% zu reduzieren und in 15 Jahren klimaneutral zu werden? Wie könnte solch eine „Große Transformation" aussehen und wie ein Sofortprogramm, dass die Klimakatastrophe noch verhindert? Und geht das überhaupt gegen die systemimmanenten Wachstumszwänge des Kapitalismus?

Die dritte Veranstaltung am 03.November 2021 heißt:

Große Transformation– eine „Alternative für das Leben"

„Leben für die Zukunft - Zukunft für das Leben" oder „Zukunft für Alle- Alle für die Zukunft", das wäre das Leitmotiv einer sozialökologischen Wende, für eine „Alternative für das Leben". Eine tatsächlich wirksame Rettungspolitik kann grundsätzlich nur eine Politik des Ausgleichs und der Gerechtigkeit sein und muss gleiche Lebenschancen für alles Leben, für andere Kulturen und für all die kommenden Generationen respektieren.

Denn „Nur Gerechtigkeit führt zum Frieden mit der Natur und zum Frieden unter den Menschen." (Indianisch).

Doch ist Klimagerechtigkeit in dieser Gesellschaft des „immer mehr" überhaupt möglich? Was können, was sollen und was müssen wir selber tun? Zwar gilt es, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen grundsätzlich zu verändern, es geht um eine ökologische Revolution, doch letztlich beginnt Veränderung immer mit Entscheidungen von Einzelnen, mit Gefühlen, wie Angst oder Zorn, mit Mut. Abschließend sollen einige literarische Texte dieser Ebene Raum geben und Mut machen zur „Rebellion für das Leben".

Inhaltlich gestalten wird die Reihe der Autor und Journalist Jürgen Tallig, der bereits durch verschiedene Veröffentlichungen seine Kompetenz

bezüglich des Themas unter Beweis gestellt hat.

Termine: 08.Sept.│06.Oktober│03.Nov.2021

Die drei Veranstaltungen finden jeweils um 19:30 Uhr in der Kirche Zur Frohen Botschaft, Weseler Straße 6 in 10318 Berlin-Karlshorst statt

 (Nähe S-BHF. Karlshorst).