EARTH ATTACK

 

Das  Songbook

 

von Jürgen Tallig

 

 

 

CD 1: Rouge ou Noir, Finis Terre- Titanic 2.0, Dunkelheit, Vielleicht ist das Krieg, Heiß, Earth Attack, Blitzkrieg, Ökokalypse, Silence, Totentanz, Germania, Erlkönigs Töchter, Selfburning, Dann, Niemand, Burn Out, Lost in Berlin, Böse Möse(Herzstück), Glansztanz, Roter Oktober, Es ist Zeit

 

 

 

    CD 2 

 

Nekrophil

 

Verbrannte Erde

 

Die beste Welt 2.0

 

Heißzeit

 

Dunkle Wolken

 

Vorbei

 

Herbstmorgen

 

Eines Tages

 

Ausbruch

 

Erkenntnis

 

Gott ist tot

 

Prolog zu Nemesis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nr.1 der Edition Rouge- Noir Berlin

 

Herausgegeben von Jürgen Tallig, Wörtherstr. 29, 10405 Berlin

 

Alle Rechte beim Herausgeber, Vervielfältigung und Weiterverbreitung sind ausdrücklich erwünscht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weltenende      (frei nach „Weltende“ von  Jacob van Hoddis)

 

 

 

Die Menschen liegen schlaflos

 

mit verstopften Ohren

 

in verschwitzten Betten,

 

es klopft an den versperrten Toren

 

Hunde rütteln an den Ketten.

 

„Der Sturm ist da“ in dunkler Nacht

 

 kommen Schiffe mit Menschenfracht

 

hungrige Menschen fluten den Strand

 

und auch „die wilden Meere hupfen“,

 

über Mauern und Dämme an Land.

 

 Die Konjunktur hat einen Schnupfen,

 

„In allen Lüften hallt es wie Geschrei“

 

Kurse und Flieger stürzen ab

 

und die Menschen gehn entzwei,

 

die Autos fallen von den Brücken

 

keine Landung will mehr glücken.

 

Man fällt aus allen Wolken

 

nach all dem Höhenflug

 

und an den Küsten steigt die Flut.

 

 

 

Die Welt läuft heiß,

 

gerät in Brand und Wut,

 

sie dreht sich immer schneller

 

doch nichts wird davon gut.

 

Sie flammt auf in Dürre und Krieg,

 

doch Räder müssen rollen für den Sieg

 

im nächsten Weltenbrand,

 

die Menschen verlieren den Kopf

 

und die Welt wieder mal den Verstand.

 

Keiner weiß mehr wohin, man will raus oder rein,

 

Die Welt wird immer voller und die Erde zu klein

 

Es gibt von allem zu wenig und es gibt von allem zu viel,

 

alle rennen, aber keiner kennt das Ziel…

 

doch das ist nicht mehr weit,                                                                                             

 

 wir fahren und fliegen immer schneller

 

-bis ans Ende der Zeit.

 

 

 

Die Zukunft ist verpfändet

 

und die Vergangenheit wird verbrannt

 

täglich tausend fossile Jahre

 

das Leben ist vakant. 

 

Wir  setzen die Welt in Flammen,

 

ein gewaltiger Kurzschluss gleißenden Lichts

 

bringt Gestern und Morgen zusammen

 

wir  öffnen die Türen ins Nichts.

 

Wir machen die  Zukunft unmöglich

 

soviel Ende war nie

 

Was Energie war, wird Asche und Wärme, 

 

also reine Entropie.

 

Die Gegenwart ist ein Schwarzes Loch

 

verschlingt den Raum, die Zeit und das Licht

 

wie kann man ihr entkommen

 

 wie kriegt man sie wieder dicht?

 

 

 

Dunkelheit ist der Preis des Lichts

 

wir leuchten nicht, wir verbrennen

 

Wir sind die Krieger des Nichts!

 

Das Lebendige stirbt und das Tote erwacht,

 

die Feuer sind überall entfacht,

 

-nicht nur die Lichter der Großstadt brennen

 

sondern Wälder und Moore und in Sümpfen Methan,

 

es verbrennt die  Zukunft,  nicht nur Kohle und Gas

 

es schmilzt das Eis nicht nur im Glas.

 

Jetzt geht es ans Leben, obwohl mans kaum spürt,

 

es wird geschüttelt und  auch gerührt,

 

Insekten und Vögel fallen tot hernieder

 

vergessene Plagen kehren wieder.

 

 Das Leben geht ohne Klagen

 

die eh keiner hört und keiner versteht…

 

 -die Antwort auf die nie gestellten Fragen

 

wird vom heißen Wind verweht.

 

 

 

Verspielt ist des Lebens  Kredit

 

die Welt geht kaputt und wir gehen mit

 

das Nichts hat gewonnen gegen das Sein

 

der Planet zeigt sein wahres Gesicht, 

 

-unter der Erde ist Stein.

 

Mutter Erde ist zuschanden,

 

die Welt läuft nicht mehr rund,

 

verloren der Boden unter den Füßen

 

verloren der Dinge Grund.

 

Hänge rutschen von den Bergen, die sich neigen

 

wie große Zeiger, die die letzte Stunde zeigen,

 

die letzten Gletscher stürzen in die Seen

 

derweil die Wüsten wachsen und die Meere steigen

 

-alles muss zu Grunde gehn.

 

Entwurzelt sind  Bäume, Menschen,  Getier

 

die haltlose Welt ist schon bald nicht mehr hier

 

Verloren ist das Land, der Ort der Utopie

 

denn ohne wo gibt es kein wie

 

Braune Fluten reißen alles mit sich fort

 

nirgends bleibt ein Ort,

 

Schatten wachsen um ein letztes Licht

 

„Kein Ort Nirgends“

 

kein Ort bleibt, nirgends, nicht.

 

 

 

Schweigen breitet seinen  Mantel aus

 

Gott gähnt und denkt: „Welch Graus,

 

das Land liegt wie im Anfang, wüst und weit,

 

-bis zur nächsten Schöpfung lasse ich mir sehr viel Zeit.“

 

Gott wendet sich ab

 

wischt von der Stirn den Schweiß:

 

 „…jetzt ist es auch wieder ewig so heiß.“

 

Das Leben rollt sich ein zum absurden Finale

 

die Zeit schnurrt  zurück auf der Abwärtsspirale

 

Der Mensch verliert seinen Thron

 

und reklamiert die Evolution,

 

er gibt nicht nur die Krone,  

 

sondern gleich die ganze Schöpfung zurück,

 

das nennt sich Involution,

 

-den Bakterien dann noch viel Glück!

 

Die Uhren rasen rückwärts

 

als wenn die Welt zur Hölle fahre

 

bis still sie stehn und wieder Stille herrscht und Ruh,

 

für die nächsten100 Millionen Jahre,

 

 macht Gott die Augen zu.

 

 

 

Jürgen Tallig    2018

 

 

 

 

 

 

Rouge ou Noir

 

 

 

Die Wüsten wachsen

 

außen wie innen

 

Wir führen einen Zweifrontenkrieg

 

gegen das Leben

 

Und sind dabei ihn zu gewinnen.

 

Aus Paradiesen werden Höllen

 

Wir verdursten über unerschöpflichen Quellen

 

und wissen nicht mehr was wahr ist

 

und was war    

 

Die Sonne, das Leben, die Liebe

 

Sind unerschöpflich

 

und wunder- und erneuerbar.

 

Wir haben die Wahl:

 

Leben oder Tod

 

Kopf oder Zahl

 

Schwarz oder Rot 

 

Rouge ou Noir.

 

 

 

Jürgen Tallig 2017

 

 

 

  

 

Finis Terre- Titanic 2.0

 

 

 

Hoch auf ragt der Bug  des unsinkbaren Schiffs

 

zerschneidet die Wellen und schmilzt das Eis

 

Titanic voll  gleißenden Lichts

 

auf verblendeter Fahrt ins  verschlingende Nichts.

 

Stolz wehen im Wind unsre Fahnen

 

und jeder kennt unsere Namen.

 

Wir  müssen auf die Hohe See hinaus

 

denn wir sind nur zu Gast auf Erden

 

wir rauben und stehlen, plündern alles aus

 

wir können nicht leben und wir können nicht sterben.

 

Wir sind die wahren Piraten

 

Wir haben das Leben und die Erde verraten

 

Wir verprassen und verschlingen die Welt

 

in unsern Kellern liegen Leichen und Geld.

 

Wir haben keine Heimat und keine Moral

 

-zuerst kommt nun mal das Fressen,

 

Wir wissen nicht mehr, wie  Erde riecht

 

das haben wir längst vergessen.

 

Kein Steuermann hält die Wacht

 

an den Mast gefesselt, mit verstopften Ohren

 

halten wir Kurs in die Nacht.

 

Wir sind die verfluchten, lebendigen Toten

 

und verzehren uns nach dem Leben,

 

-wer wird uns endlich erlösen

 

oder  uns den  Gnadenstoß geben?

 

Stimmt an das alte Lied und fallet alle ein:

 

Refrain:

 

Ein Sturm weht vom Paradiese her

 

Das vergangen ist und weit

 

Der treibt uns in Richtung Hölle       

 

In den Malstrom der endenden Zeit.

 

Die Stunde hat längst geschlagen

 

Längst ist kein Land mehr zu sehn

 

doch es geht immer weiter,

 

-bis zum Untergehn,

 

weiter, das alleine zählt

 

weiter bis Finis Terre, bis ans Ende der Welt.

 

Die Anker finden Grund nicht mehr

 

doch wir halten Kurs aufs offene Meer

 

Keiner bringt den Kahn zum Stehn,

 

Wolln wir die Reise  wirklich wagen, ohne Wiedersehn?

 

hat sich so mancher  gefragt,

 

Doch  der Mann am Steuer sagt:

 

Unser Schiff sinkt,

 

drum immer vorwärts, unverzagt,

 

wir haben keine Wahl,

 

in seinen Augenhöhlen  wohnt ein Aal.

 

Es wird alles verheizt auf Deivel komm raus

 

Und kein Pardon gegeben

 

Die Heuer ist ein Judaslohn,

 

denn wir verraten gerade das Leben.

 

Wir müssen weiter, -können niemals stille stehn,

 

- das wäre das Ende vom System.

 

Weiter, trotz aller Gefahren

 

wir müssen immer schneller fahren

 

vorwärts ohne Sinn und keiner weiß wohin.

 

Und er stimmt an das alte Lied und alle fallen ein:

 

Refrain: …

 

 

 

Wir spalten nicht nur Materie

 

Wir spalten Hirne und Seelen

 

Wir haben alles, doch wir brauchen noch mehr

 

wir wollen der Schöpfung befehlen

 

digital oder binär, mit Geld oder mit dem Gewehr.

 

Wir haben alles, - nur keinen Sinn und kein Ziel

 

wir stellen uns und die Welt auf den Kopf

 

doch es ist unten immer zu wenig und oben immer zuviel

 

genau umgekehrt wie beim  Ozon

 

in den Kathedralen des Geldes steht der goldene Thron.

 

Bei uns wächst der Wohlstand, woanders die Not

 

unser Wachstum bringt überall wachsenden Tod.

 

Mag die Welt auch untergehn,

 

hier bleibt es  gut,  hier bleibt es schön,

 

das ist der große Ausverkauf, kleine Preise bis es kracht

 

das ist der Schlussverkauf, alles wird zu Geld gemacht.

 

Refrain: …

 

Der Himmel ist rot und lila das Meer

 

denn ein Sturm weht vom Paradiese her

 

Der brachte uns nun bis ans Ende der Welt

 

Finis Terre,- wo kein Anker mehr hält.

 

Der Ausguck ruft:

 

Backbord ist von Eis schon ganz frei

 

Hallo und Goodbye!

 

Tiere sterben, das Tote taut auf,

 

es riecht nach Verwesung und Hölle.

 

Die Welt geht zuschanden,

 

wir haben gesiegt in allen Landen,

 

-es herrscht Freiheit von der Notwendigkeit

 

am Ende der Zeit.

 

Der Tod steht am Steuer,

 

wer wüsste das nicht,

 

Und er fragt uns ins Gesicht:

 

„Seid ihr bereit?

 

Jetzt können wir diese Kohlen

 

Endlich auch noch holen!“

 

Und fängt dann ein garstig Lied zu singen an:

 

Die Welt und all das Leben

 

sind uns von Gott gegeben

 

Damit wir daraus machen

 

 all die schönen Sachen

 

Aus Plastik und aus Stahl

 

Und geht die Welt jetzt krachen

 

So war`s doch recht getan

 

Seid ihr doch und die Erde, mir nun Untertan.

 

Ein Sturm weht vom Paradiese her

 

Das vergangen ist und weit

 

Der treibt uns in Richtung Hölle       

 

In den Malstrom der endenden Zeit.

 

Die Stunde hat längst geschlagen

 

Längst ist kein Land mehr zu sehn

 

doch es geht immer weiter,

 

-bis zum Untergehn,

 

weiter, das alleine zählt

 

weiter bis Finis Terre, bis ans Ende der Welt.

 

 

 

Da setzten wir unser Totenschiff

 

Mit voller Wucht aufs nächste Riff,

 

soll die Welt schon untergehn

 

woll`n wir das Leben preisen,

 

lasst uns blanke Busen sehn und den Becher kreisen.

 

Doch ist es zu spät für die Welt

 

Wir selbst zerstörten sie in stählerner Fron

 

für einen Zinsesgroschen,

 

Der Tod zahlt nun unseren Lohn

 

und treibt die Schulden ein,

 

die sind zahlbar nicht in Geld …

 

-wir alle sind ihm versprochen

 

und die ganze bunte Welt ….

 

War  es das wert, diesen Preis,

 

-so preisen wir  also das Leben (aus)?

 

Niemand wird uns vergeben.

 

Das Leben geht dahin, hinfort,

 

-kein Ort mehr, nirgends

 

alles muss wandern, alles muss fort.

 

Die Wale finden nicht mehr Heim

 

Und irren durch die Meere

 

Wie die Menschen  durch die Welt,

 

-suchend, wo noch Heimat wäre.

 

Leichen treiben in den Meeren

 

nichts wird jemals wieder gut

 

Schaut doch endlich mal zum Himmel

 

Seht ihr nicht, es regnet Blut!

 

 

 

Ein Sturm weht vom Paradiese her

 

Das vergangen ist und weit

 

Der treibt uns in Richtung Hölle       

 

In den Malstrom der endenden Zeit.

 

Die Stunde hat längst geschlagen

 

Längst ist kein Land mehr zu sehn

 

doch es geht immer weiter,

 

-bis zum Untergehn,

 

weiter, das alleine zählt

 

weiter bis Finis Terre, bis ans Ende der Welt.

 

Jürgen Tallig    2018

 

Dunkelheit

 

 

 

Der Erleuchtete erscheint manchmal düster.

 

Verdunkelnd das Glitzern der Welt,

 

Erhellt er Dunkles,

 

verschlingende Tiefen der Nacht

 

macht drohende Abgründe sichtbar,

 

Erleuchtet die Finsternis

 

Verdunkelt das Blendwerk der Macht

 

Dass noch sehend werde

 

Wer verblendet ist und blind

 

zeigt Wege zum rettenden Ufer,

 

dass die Narrenschar wieder nach Hause find.

 

Refrain:

 

Laut und glitzernd fährt die Zeit

 

Taub und blind in die Dunkelheit.

 

Verblendet und zu allem bereit.

 

 

 

Hell erleuchtet fährt unsre Titanic,

 

volle Kraft voraus immer weiter hinaus

 

längst ist kein Land mehr in Sicht

 

die Maschinen laufen heiß

 

am Steuerrad da kichert der Tod

 

dieser Kurs hat seinen Preis.

 

Durch die Sanduhr rieselt das Leben

 

Man heizt mit gestundeter Zeit

 

und mit Geld 

 

Es wird keine Wiederkehr geben

 

es geht weiter als weit

 

es geht bis ans Ende der Welt.

 

 

 

Keiner der sieht und keiner der hört,

 

das Brechen von Eisen und Eis

 

von Herzen und von Knochen,

 

es flattert voraus das blaue Band

 

der Sieg ist uns versprochen.

 

Man tanzt und lacht

 

Laut klingen Gläser und Musik

 

durch die Nacht,

 

übertönen die Schreie.

 

 

 

Laut und glitzernd fährt die Zeit

 

Taub und blind viel zu weit

 

Am Ende der Reise ist Dunkelheit

 

Keiner mehr sieht

 

keiner mehr hört

 

dass niemand mehr schreit.

 

 

 

Jürgen Tallig    2017

 

Vielleicht ist das Krieg

 

 

 

Im Radio laufen die Endlosschleifen

 

Man wirbt für Autos und Last Minute-Reisen

 

Für Geldanlagen mit Risiko,

 

berichtet Neues aus dem Zoo.

 

Die Popsongs klingen wie Marschmusik

 

Vielleicht ist das Krieg?

 

 

 

Man meldet Staus von Hier bis Jetzt

 

Der Notruf ist ständig besetzt.

 

Rentner husten

 

 Die Wirtschaft wächst.

 

Die Popsongs klingen wie Marschmusik

 

Vielleicht ist das Krieg?

 

 

 

Die Autos sehen wie Panzer aus

 

Beide sollen die Welt beglücken.

 

Räder rollen für den Sieg

 

Von Mali bis zu den Kalmücken.

 

Die Popsongs klingen wie Marschmusik

 

Vielleicht ist das Krieg?

 

 

 

Burnout, Tinnitus und Depressionen

 

Arbeit muss sich wieder lohnen

 

Alle rennen um ihr Leben

 

Und verpassen es grad eben.

 

Die Popsongs klingen wie Marschmusik

 

Vielleicht ist das Krieg?

 

 

 

Jürgen Tallig, Entwurf, VII-2017

 

 

Heiß

 

Ich bin heiß, du bist heiß

 

Wir sind heiß

 

Es rinnt der Schweiß

 

Bei unserm heißen Tanz

 

Auf dünnem Eis

 

Wir bringen die Welt aus der Balance

 

Überkommt uns die Hitze

 

Entflammt die Glut

 

Wir schmelzen das Eis

 

Denn der Preis ist heiß

 

Wir wollen den Drachen reiten

 

Es kommen heiße Zeiten.

 

 

 

Refrain:

 

Ich bin heiß, du bist heiß

 

Wir sind heiß

 

Es rinnt der Schweiß

 

Bei unserm heißen Tanz

 

Auf dünnem Eis

 

Der Preis ist heiß.

 

 

 

Wir leben auf Kredit

 

Bei unserm heißen Ritt

 

Geht es um die ganze Welt

 

Mit geborgtem Geld

 

Unser Tanz ist mächtig laut

 

Doch es gewinnt nur, wer sich traut

 

Mal eben Fliegen

 

Schnell noch was kriegen

 

Schnell noch mal siegen

 

Es zählt das hier und jetzt allein

 

Etwas mehr kann’s schon noch sein.

 

 

 

Wasser und Eis werden knapp

 

Doch wir machen nicht schlapp

 

Wir sind heiß auf den Sieg

 

Wir haben Spaß, gib noch mal Gas

 

Lass die Motoren heulen

 

Und verlier nicht die Balance

 

Bei unserm heißen Tanz

 

Wir sind so heiß auf den Preis

 

Deshalb  rinnt  der Schweiß

 

Der Preis ist heiß.

 

Wir drehen uns viel zu schnell

 

In unserm goldenen Kettenkarussell

 

Das kommt nie mehr zum stehen

 

Es muss sich immer weiter drehen

 

Wir werden uns selbst überrunden

 

Uns ist schon schwindlig und es läuft heiß

 

Doch der Preis ist heiß.

 

Lasst uns nochmal alles geben

 

Wir gewinnen mit etwas Glück

 

und starten dann von der Poolposition

 

zu einmal Hölle und zurück.

 

 

 

Der Preis für den Sieg

 

ist nicht nur heiß, er ist auch hoch

 

 denn er kostet das Leben

 

 er  wird nur einmal vergeben.

 

Wir sind so heiß, dass die Welt verbrennt

 

Wenn wir nach ihr fassen

 

Überkommt sie die Hitze

 

Entflammt die Glut

 

Sie kann es nicht mehr lassen

 

Die Erde  wird immer heißer

 

Verbrennt alle Wälder, schmilzt alles Eis

 

Die Erde wird heiß, das ist der Preis!

 

Wir wollten den Drachen reiten

 

Nun kommen heiße Zeiten.

 

Wird uns die Sache endlich zu heiß

 

Dann zahlen wir schon den vollen Preis

 

ist die Erde längst außer Rand und Band

 

Dann haben wir uns ein letztes Mal

 

die Finger verbrannt.

 

Lernen kann, wer Schmerzen kennt

 

Vom Feuer das im Herzen brennt,

 

wir waren innen kalt wie Eis,

 

nicht heiß

 

nun ist es vorbei:

 

Feuer frei!

 

 

 

Ich bin heiß…

 

 

 

Jürgen Tallig    X- 2017

 

 

 

Earth Attack

 

Alarm, Alarm!

 

 Invasion!

 

UFOs sind gelandet

 

Aliens plötzlich überall

 

Überfall, Überfall!

 

 

 

Überfall aus dem All

 

Von extraterrestrischen Wesen

 

Sie twittern schon aus dem Weißen Haus

 

Und verhandeln mit den Chinesen

 

Refrain:

 

Earth Attack, Earth Attack

 

Blitzkrieg gegen die Erde

 

Aliens plötzlich überall

 

Hilfe, Hilfe! Alarm, Alarm!

 

 

 

Kleine weiße Männchen

 

Vernichten überall das Leben

 

Für Energie und Moneten

 

Zerschroten die Außerirdischen

 

Unsern schönen Heimatplaneten.

 

 

 

Krieg der Sterne,  Krieg der Welten

 

Klonarmeen marschieren

 

Da naht auch noch der Todesstern

 

Und will uns terminieren.

 

 

 

Die Erde ist in höchster Not

 

Wir sind schon krank, bald sind wir  tot.

 

Wer rettet uns vor den Klonen

 

Die verheizen die Erde

 

Und haun wieder ab

 

Aber wir müssen ja hier wohnen.

 

 

 

Earth Attack, Earth Attack

 

Blitzkrieg gegen die Erde

 

Geklonte Aliens überall

 

Hilfe, Hilfe! Alarm, Alarm!

 

 

 

Arnie, Luc und Obi Wan

 

Müssen gegen die Aliens ran!

 

Hey, hey, hey, - attackiert die Klonarmee!

 

Earth Attacks, - die Erde greift an!

 

 

 

Earth Attacks! Earth Attacks!

 

Aufstand für das Leben.

 

Wir greifen an und schlagen zurück.

 

Den Wachstumsaliens vom Todesstern

 

Wird kein Pardon gegeben.

 

Earth Attacks!  Earth Attacks!

 

 

 

Wir schlagen zurück 

 

Gegen das Imperium von Banken und Raketen

 

Sonst verheizen die Außerirdischen

 

Unsern schönen Heimatplaneten.

 

Earth Attacks! Earth Attacks!

 

 

 

Aliens in die Wüste oder auf die Antipoden

 

Die machen sonst die Erde kaputt

 

Mit außerirdischen Methoden.

 

Man kann auf unsrer Erde

 

nicht außerirdisch leben

 

sondern nur irdisch  sein.

 

Sonst wird unser lebendes Raumschiff Erde

 

Ein großer,  toter , heißer Stein.

 

 

 

Earth Attacks! Earth Attacks!

 

Aufstand für das Leben.

 

Wir greifen an und schlagen zurück.

 

Den Wachstumsaliens vom Todesstern

 

Wird kein Pardon gegeben.

 

Earth Attacks!  Earth Attacks!

 

 

 

Jürgen Tallig  VII-2017 

 

 

 

(das wäre wohl eher punkig,- siehe Skeptiker „Straßenkampf“)

 

 

 

Blitzkrieg

 

Die Welt rast im Kreis

 

Denn der Preis ist heiß.

 

Ist längst schon im Krieg

 

Mit dem Leben,

 

Blitzkrieg

 

Fortschritt ist Krieg

 

Wachstum eine Schlacht

 

es wird nur einen Sieger geben.

 

 

 

Die Welt wird zu klein

 

braucht wieder Krieg.

 

Wir marschieren mit festem Tritt

 

Von Sieg zu Sieg

 

Gegen das Leben.

 

 

 

Refrain:

 

Blitzkrieg, Blitzkrieg!

 

Fortschritt ist Krieg

 

Wachstum eine Schlacht

 

es wird nur einen Sieger geben.

 

 

 

Die Welt macht mobil

 

die  gerade Linie ist das Ziel,

 

der kürzeste Weg in die Hölle.

 

Räder müssen rollen für den Sieg

 

Gegen das Leben.

 

 

 

Die Welt verbrennt

 

In einem Jahr,

 

was wuchs in Jahrmillionen.

 

Wir vergasen die ganze Welt

 

und brennen für den Sieg

 

Gegen das Leben.

 

 

 

Die Welt läuft heiß,

 

es schmilzt das Eis

 

und es taut auf das Tote.

 

Wo  Wälder waren, wird  Wüste sein

 

Die Himmel tendieren ins Rote.

 

Entropie,

 

das ist der Sieg

 

Des Todes über das Leben.

 

Die Welt wird vergehn

 

Und all das bunteLeben

 

Der Sieger heißt Tod.

 

Macht die Erde rein,

 

mit großer Glut und großer Flut,

 

als hätt es uns niemals gegeben.

 

 

 

Blitzkrieg, Blitzkrieg!

 

Fortschritt ist Krieg

 

Wachstum eine Schlacht

 

es wird nur einen Sieger geben.

 

 

 

Seht ihr nicht die schwarzen Wolken,

 

das Blitzezucken ringsumher,

 

Die Welt ist längst schon aus den Fugen,

 

hat keine Zukunft mehr.

 

Hört ihr nicht das Donnergrollen?

 

Seht ihr nicht den roten Schein?

 

Blitzkrieg gegen die Natur

 

Fortschritt in den Untergang

 

Es wächst das Tote nur allein.

 

 

 

Blitzkrieg, Blitzkrieg,

 

Die Welt brennt!

 

Blitzkrieg, Blitzkrieg,

 

Die Erde wird zum Flammenmeer!

 

Blitzkrieg, Blitzkrieg

 

Die Erde wird ein Massengrab!

 

 

 

 

 

Jürgen Tallig  VII-2017

 

 

 

 

 

Die ÖKOKALYPSE ‑ ZAUBERLEHRLINGE

 

Krebsiges Wachstum, zuwuchernd alle Schönheit.

 

Staub und Ruß über allen Farben.

 

Rattern, brummen, knirschen, rumpeln, donnern, stampfen,

 

quietschen, stoßen, schlagen,

 

schreien:           still, steh still!

 

Die wir riefen, die Geister

 

Werden wir  nun nicht mehr los.

 

Die Welt ist am Limit,

 

wird für die Erde zu groß.

 

Wer weiß das Wort wodurch alles wird

 

Was es einst gewesen?

 

Still Welt, Steh doch wieder still!

 

 

 

Titanische Raserei der entfesselten Techno‑Faschismen

 

Großräume rüsten zur letzten Schlacht.

 

Barbarei der Effizienz  triumphiert,

 

-die dunkle Seite der Macht.

 

Gestylte Gehirne werden formiert,- selektionsbereit

 

das Design scheidet Opfer und Täter

 

es gibt ein Vorher und ein Später.

 

Die wir riefen, die Geister

 

Werden wir  nicht wieder los.

 

Gut gelaunt, fleißig, betriebsam

 

Marschieren sie in den Tod.

 

Still, Steht doch still!

 

Werdet, was ihr einst gewesen!

 

Steht doch endlich wieder still!

 

 

 

Die Gehirnwäsche zeigt sich am falschen Lächeln,

 

den Zombie verrät sein debiles Gut‑drauf‑sein,

 

andressierte Blindheit, leidensresistent.

 

Es herrscht informiertes Vergessen

 

Man lebt hedonistisch und ungehemmt.

 

Die wir riefen, die Geister

 

Werden wir  nicht wieder los.

 

Frohsinn und Dummheit auf allen Kanälen

 

Man kann scheinbar frei wählen.

 

Still, Steht doch still!

 

Werdet, was ihr einst gewesen!

 

Steht doch endlich wieder still!

 

 

 

Überrannt

 

 die Grenzen der Natur

 

Nichts ist mehr stabil

 

Wachstum bis zum Overkill.

 

Sind wir noch zu retten?

 

Die Erde ist doch kein Computer,

 

kann man nicht resetten.

 

Still Welt, Steh doch wieder still

 

Sinnlos ist dein Streben!

 

Außer Dir kannst Du nicht sein.

 

Sonst sind wir bald alle gewesen.

 

Wer weiß das Wort wodurch alles wird

 

Was es einst gewesen?

 

Still Welt, Steh doch wieder still!

 

 

 

Der Schlaf der Vernunft

 

- es gibt keinen Meister,

 

gebar Ungeheures.

 

Entfesselte Geister,

 

verwandeln Natur 

 

zu feindlich monströsem Wesen,

 

die Welt steht nie wieder still

 

wird nie wieder sein

 

was sie einstmals gewesen.

 

Wehe, wehe, vergessen das Wort,

 

dass die Erde wieder verwandelt

 

in einen wohnlichen Ort.

 

Wir sind`s  gewesen!

 

                                     RESISTANCE ist ein Fremdwort.

 

und VERGESSEN ist deutsch.

 

              VORWARTS ?

 

Oder: VORWÄRTS UND NICHT  VERGESSEN?

 

Doch: ZURÜCK IST NUN VORWÄRTS!

 

Also:  VORWÄRTS, WIR MÜSSEN ZURÜCK?

 

jürgen tallig 1996/2017

 

 

 

Silence

 

Die Welt kommt nie zur Ruhe mehr

 

Sie ist so laut, brüllt wie ein Tier

 

Sie rast wie toll im Kreis

 

Ohne Verstand und ohne Sinn

 

Weiß nicht mehr wohin,

 

rast ohne Not in Verderben und Tod

 

mit dröhnendem Getöse.

 

Herr erlöse uns von dem Bösen

 

Die Welt braucht ihren Lohn,

 

mach die Welt wieder leise

 

mit einer großen Depression.

 

Was fehlt ist Silence.

 

 

 

Es siegt sich zu Tode

 

Und läuft wie geschmiert

 

Von Blut und Öl und Geld.

 

Eine entgrenzte, entfesselte Welt

 

Verschleudert, als sei der letzte Tag

 

Was der Herr für immer und für alle gab.

 

Die Welt kann nicht mehr stille stehn

 

Und hören, denken oder sehn,

 

Krieg wird normal und alle sind loyal.

 

Im Land herrscht Silence.

 

Gib den Sündern ihren Lohn

 

Eine große Depression.

 

 

 

Es ist so laut

 

Wie vor einem Krieg

 

Sie kriegen sich nicht mehr ein,

 

die Schlager klingen wie Marschmusik

 

Ein großer Knall und ein großes Sterben

 

Könnten das Ende bald sein.

 

Herr erlöse uns von dem Bösen

 

Die Welt braucht ihren Lohn,

 

mach die Welt wieder leise

 

noch vor der finalen Detonation

 

Was fehlt ist Silence.

 

 

 

Vielfach droht der Overkill!

 

Durch Klimakollaps, Seuchen, Krieg

 

Es droht der totale Sieg 

 

des Todes über das Leben.

 

Dann wäre die Erde wieder still

 

Wie im Anbeginn der Zeiten

 

 Es herrschte  die Ruhe nach dem Sturm

 

die Stille nach dem Schuss.

 

Der Wald stünde still und schweigend

 

Und tot,

 

kein Vogel singt meeehr!!!

 

Und die Sonne scheint!

 

Über allen Wipfeln herrschte ewige Ruh

 

dann wäre Silence

 

warte nur, dann ruhest auch du!

 

Jürgen Tallig    IX- 2017

 

 

 

Totentanz- Dead can dance

 

We are Killers!

 

We make this MEGADEATH

 

Wir machen das Leben zur Utopie

 

For a Grateful Dead zum Geschenk

 

Zu Hause nur noch im No-man’s-land

 

This is the Beginning of the End!

 

Das Leben hat keine Heimat mehr

 

und ist am Vergehn

 

Wir setzen grad über ins Nekrozän.

 

Der Fährmann heißt Tod

 

Nimmt nur  Euro und Dollar

 

Drauf ist sein Schädel zu sehn.

 

Dead can Dance

 

Lasst uns gehn

 

Let’s Dance ins Nekrozän!

 

 

 

It`s Black Sabbath,

 

Der Anfang vom Ende im Niemandsland

 

Nothing else matter, Nichts hat Bestand

 

It`s the Beginning of the End

 

Ab jetzt geht alles sehr schnell

 

Wir sind unterwegs ins No- more- land.

 

Es geht vorwärts auf dem Highway to Hell

 

On the road to nowhere and nothing

 

Auf dem Weg ins Nirgends und Nichts

 

Reich mir die Hand und lass uns gehn

 

Dead can Dance.

 

Let’s Dance ins Nekrozän!

 

 

 

Die Uhren stehen

 

auf fünf vor zwölf seit 25 Jahren

 

doch  ist es in Wirklichkeit Viertel vor fünf

 

alle Züge sind abgefahren.

 

Beyond Deadlines is dead

 

Starway to heaven

 

All for nothing and nothing for all, but more

 

Paradis Lost in Apocalyptica

 

Let`s knockin on heaven’s door

 

Die Stunde hat längst geschlagen

 

Kommt, wir müssen gehn

 

Dead can Dance

 

Let`s Dance ins Nekrozän.

 

 

 

Verloren ist das Paradies

 

Die Himmel  sind beim Sterben

 

Dann last uns nach der Hölle sehn

 

Ein Platz muss uns doch werden.

 

Knockin` on Hells Door!

 

Freund Luzifer, der gestürzte Engel

 

Hat ja Recht behalten

 

Die Menschen können die Erde nicht verwalten

 

Luzifer lacht: „Sie haben die Erde zur Hölle gemacht!“,

 

längst offen steht das Höllentor!

 

Kommt lasst uns gehen

 

Lasst  uns dort den Aufstand proben

 

Gegen die Hölle da oben.

 

Dead can Dance

 

Let`s Dance im Nekrozän.

 

 

 

 Jürgen Tallig  2017

 

Erlkönigs Töchter

 

Wohin soll das noch gehn

 

Wär es nicht besser umzudrehn?

 

Doch eine Stimme sagt:

 

Kommt, lasst uns gehn ins Nekrozän,

 

ich bin ein Oger und da bin ich König,

 

man nennt mich Erlkönig oder Megadeath

 

und meine Töchter sind sehr nett.

 

Noch wäre Zeit um umzudrehn!          

 

 

 

Mädchenchor: (als Refrain)

 

Komm her, bleib hier

 

Wir sind gut zu dir!

 

Komm her, bleib hier

 

Wir sind Liebste dir.

 

 

 

Und Erlkönig spricht:

 

Ihr sollt mit mir gehen, ins Nekrozän!

 

Ich geb euch  viele Dinge schön.

 

Gar schöne Spiele spielen wir

 

Ob jung oder alt

 

Und seid ihr nicht willig,

 

so brauch ich Gewalt.

 

Doch der Oger lacht, das war nur ein Scherz!

 

 

 

Denn meine Töchter, die Hurilein

 

Die wiegen und tanzen und singen Euch ein

 

Und werden immer bei Euch sein.

 

In Werbung und Showbiz,

 

selbst in Euern Betten

 

werden sie Eure Gier erwecken.

 

Meine Töchter lächeln überall,

 

auf der ganzen Welt,

 

von bunten Heften und Plakaten.

 

Sie machen es mit jedem

 

doch nur für echtes Geld.

 

Sie verführen die ganze Welt.

 

Mädchenchor:

 

Komm her, bleib hier

 

Wir sind gut zu dir!

 

Komm her, bleib hier

 

Wir sind Liebste dir.

 

 

 

Sie sollen euch verführen

 

Zu mir, ins Todesreich

 

Der Dinge und des Geldes

 

Die Gier macht euch gehorsam

 

Und sie macht euch gleich.

 

Mit Säuselstimme, Ärschen und Titten

 

Mit Sirenengesang,

 

 langen Beinen und heißen Blicken

 

kommen sie in Eure Köpfe hinein,

 

sagen was gut ist und was nicht so fein.

 

Sie krallen sich in Euern Herzen fest,

 

 lenken Euch nach meinem Willen.

 

 

 

Komm her, bleib hier

 

Wir sind gut zu dir!

 

Komm her, bleib hier

 

Wir sind Liebste dir.

 

 

 

Haben sie Euch in ihren Krallen

 

Seid ihr  dem Reich des Todes verfallen.

 

Für immer und ewig hörig dem König

 

Death is King, MEGADEATH!

 

Und mein Hunger ist unsäglich:

 

Kommt und lasst uns gehen,

 

lasst uns gehn ins Nekrozän!

 

 

 

Mädchenchor:

 

Komm her, bleib hier

 

Wir sind gut zu dir!

 

Komm her, bleib hier

 

Wir sind Liebste dir.

 

 

 

Jürgen Tallig  VII-2017

 

 

 

Germania

 

 

 

Berlin – Germania

 

Hauptstadt

 

des deutschen Größenwahns

 

der geraden Linie

 

am Reißbrett geplant

 

Alles geordnet, alles zentral

 

Bist eine  Wunde, ausgebrannt

 

Schlecht verheiltes Geschwür

 

Schrundige Narbe

 

im märkischen Sand

 

Doch aus der Asche

 

Stieg wieder empor 

 

Germania

 

Riesig und imperial.

 

In gerader Linie

 

Vom Holocaust zum Ökozid

 

Zum Klima-Overkill

 

Rollen Räder für den Sieg

 

Mit deutschem Beat

 

Wieder ein Plan für die ganze Welt

 

Wieder wegen Macht und Geld

 

Auf den Plätzen der Macht

 

wie mit dem Lineal gezogen

 

Klirren wie einst die Fahnen

 

Durch das Dunkel der Nacht

 

Es wird nicht mehr still

 

Und muss doch wieder vergehen

 

Was da nie vergehen will.

 

 

 

Jürgen Tallig  VIII-2017

 

Selfburning- Selbstverbrennung

 

 

 

Die Welt macht mobil,

 

 wird  zu klein, rast im Kreis

 

läuft schließlich heiß.

 

Frisst Luft, Land und Leben

 

und Immer mehr Energie,

 

es könnte für alle reichen,

 

doch so reicht es nie,

 

Zu viele Räder rollen für den Sieg.

 

Diese Welt braucht wieder Krieg.

 

 

 

Diese Welt muss untergehn

 

soll das Leben fortbestehn.

 

Seid ihr bereit?

 

Burn, this World must burn!

 

We must burn!

 

 

 

Verbrennen Öl, Gas, Plastik und Kohle

 

Es schmelzen die Pole.

 

Die Wälder brennen am Amazonas

 

In der Taiga und am Mittelmeer.

 

Und es steigt das Meer.

 

Ja Mehr, wir brauchen immer mehr!

 

Mehr, mehr, mehr, mehr Meer, mehr Meer usw. (mit Publikum)

 

Unsre Welt wird untergehn,

 

sollte das so weitergehn.

 

Burn, Earth must burn!

 

We must burn!

 

 

 

Wo wir waren wird Wüste sein,

 

da vergeht das Leben.

 

Die Wenigen die nach uns kommen

 

Werden uns niemals vergeben.

 

Die Menschenzeit wird gewesen sein,

 

muss alles nun verderben, verwesen.

 

Stimme: „Von den großen Städten wird bleiben der durch sie hindurch ging, der Wind.“

 

 

 

 Diese Welt wird untergehn.

 

Burn, Earth must burn!

 

We must burn!

 

 

 

Ein roter Schein am Firmament,

 

das kommt weil unsre Erde brennt.

 

Save our Souls, es kommt großer Tod.

 

Unsre Welt wird untergehn

 

Ohne unsre Wut,

 

Kommt große Glut, kommt große Flut.

 

Seid ihr bereit?

 

Die alte Welt muss untergehn,

 

soll die Erde fortbestehn.

 

Burn, this World must burn!

 

 

 

We must burn!

 

We must burn to fight.

 

Wir  müssen brennen zu kämpfen!

 

We must fight against Heisszeit!

 

We must fight against Selfburning!

 

 Wir müssen kämpfen gegen die drohende Heisszeit.

 

Wir müssen kämpfen gegen die Selbstverbrennung der Menschheit.

 

Stop Burning Earth!

 

Wir müssen brennen für den Kampf!

 

 

 

We must burn!

 

We must burn for Living!

 

We must burn for Peace!

 

We must burn for Nature!

 

We must burn for Right of Future

 

For Billion unborn People!

 

We must burn,

 

We must fight!

 

Seid ihr bereit?

 

Stop Burning Earth!

 

Stop Selfburning!

 

We must burn…

 

 

 

Jürgen Tallig  VII-2017

 

 

 

Anmerkung: Der wohl bekannteste deutsche Klimawissenschaftler, Hans Joachim Schellnhuber, veröffentlichte 2015 eine umfassende Analyse des Klimawandels unter dem programmatischen Titel „Selbstverbrennung“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann

 

 

 

Warten. daß etwas beginnt.

 

warten. daß etwas vergeht.

 

Zeit. die sanft verrinnt.

 

plötzlich ist es schon spät.

 

 

 

Immer zu einem Ende,

 

zu einem Anfang hin.

 

Immer steile Wände.

 

und MORGEN der Beginn.

 

 

 

Dann wird alles ganz anders,

 

dann mach ich alles wahr,

 

dann bin ich endlich ich selber.

 

dann leb ich ganz unmittelbar.

 

 

 

Dann wird alles ganz anders

 

Dann wird alles gut

 

Denn was lange währt

 

Das wird endlich Wut!

 

 

 

Dann werd ich ganz intensiv,

 

dann mach ich mich endlich frei

 

Bloß noch etwas Geduld

 

‑dann ist das Leben vorbei.

 

 

 

Jürgen Tallig 1986/2017

 

Burn out

 

 

 

Die Welt ist zu laut

 

Und redet nur Stuss.

 

Alle wissen, was gut ist

 

Und was man muss.

 

Vor lauter Stuss

 

Kriegt man Burnout

 

Demenz und Tinnitus.

 

 

 

Sie verdrehen die Wahrheit,

 

dein Denken, dein Fühlen, wollen dich,

 

kontrollieren und manipulieren.

 

Bald reden alle, fürchterlich,

 

Einunddenselben Stuss,

 

davon kriegt man Burnout

 

Demenz und Tinnitus.

 

 

 

Die Erde wird wärmer, sagt man

 

Doch leise und nicht so laut,

 

man wisse es nicht genau

 

derweil man weiter Autos baut.

 

Von so viel Stuss

 

Kriegt man Burnout und Tinnitus.

 

 

 

Die Wahrheit ist out

 

Earthburning ist nur ein Werbegeck.

 

Das ist die Klimademenz,

 

wenn burn out ist

 

dann ist der Klimawandel weg.

 

Von so viel Stuss

 

Kriegt man Burnout

 

Demenz und Tinnitus

 

Und Depression

 

Es hilft nur noch Revolution.

 

Es geht nie um die Wahrheit

 

Es geht immer um Macht

 

Die Welt verliert die Sinne.

 

-die merken  nichts mehr!

 

Bis es kracht!

 

Doch sie labern für Geld

 

Soviel Stuss

 

davon kriegt man Burnout

 

Demenz und Tinnitus.

 

 

 

Sie sitzen in jeder Redaktion

 

Und wissen die Wahrheit

 

Stets vorher schon.

 

Es wird passend gemacht

 

Was passen muss,

 

deshalb hört und liest man

 

überall Stuss.

 

Und davon kriegt man (ihr wisst es)

 

Burnout, Demenz und Tinnitus.

 

 

 

Wer zuviel schlucken muss (im zweifachen Sinn) kriegt

 

Burnout, Demenz und Tinnitus.

 

Wer zuviel arbeiten muss, was kriegt der?

 

Burnout, Demenz und Tinnitus.

 

Und wer nichts mehr muss? 

 

Wer nur noch muss oder nichts mehr muss

 

Wird irgendwann laut.

 

Dann ist Schluss

 

mit Demenz und Tinnitus,

 

und burn ist out

 

wenn man sich traut,

 

hoffentlich noch vorm Kollaps und vorm Erdburnout.

 

 

 

Jürgen Tallig             IX-2017

 

 

 

 

 

Niemand

 

 

 

Ich bin ein Niemand

 

wie du und ich,

 

dem niemand etwas sagt

 

dem niemand etwas gibt,

 

etwa die Wahrheit

 

oder Liebe oder Vertrauen,

 

 den niemand fragt

 

der mitmacht,

 

ein Niemand wie Millionen

 

ich bin ein Niemand.

 

 

 

Niemand sagt etwas

 

 Niemand gibt etwas

 

 Niemand fragt

 

 Niemand macht mit

 

Niemand lebt

 

erst im Niemandsland.

 

 

 

Jürgen Tallig (1986)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Niemand 2

 

Ich bin ein Niemand

 

wie du und ich

 

dem niemand etwas sagt

 

dem niemand etwas gibt

 

etwa die Wahrheit

 

oder Liebe oder Vertrauen

 

den niemand fragt

 

der mitmacht

 

ein Niemand wie Millionen

 

Ich bin ein Niemand.

 

 

 

Ich bin ein Niemand

 

Wie du und ich:

 

Ich bin ein Verbraucher, eine Steuernummer, eine Versicherungsnummer.

 

Ich bin eine abgehörte Telefonnummer, eine Geheimzahl, die jeder kennt,

 

Ich bin ein Konsument mit einem Nutzerprofil,

 

Ich bin eine Verbrauchs- und Kostenstelle.

 

Das Grab meiner Eltern hat eine Nummer,

 

selbst die Bäume haben Nummern.

 

Ich bin ein Niemand

 

Ein Niemand wie Millionen.

 

 

 

Doch niemand kennt mich,

 

wie auch ich meine Nachbarn

 

nicht kenne. Ist da niemand?

 

Gibt es denn keine Menschen mehr?

 

„Handwerker siehst du, aber keine Menschen…“

 

Touristen, Polizisten, Beamte, Fahrgäste, Fahrzeughalter,

 

Versicherungsnehmer und Antragssteller, Angestellte, Beisitzer,

 

Mandatsträger und Stimmberechtigte, Huren und Freier,

 

Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Käufer und Verkäufer gibt es,

 

aber keine Menschen. Es gibt auch Vorsteuerabzugsberechtigte.

 

Der Endverbraucher ist kein Mensch.

 

Auch der Insasse, der Ruhiggestellte, sowie der Beigetretene,

 

aber auch der Rechtsnachfolger und der Erblasser

 

sind keine Menschen.

 

Der Scheinasylant ist nur scheinbar ein Mensch.

 

 

 

Ist denn niemand ein Mensch?

 

Oder der Mensch ein Niemand?

 

Ich bin ein Niemand.

 

Niemand ist ein Mensch!

 

Wie du und ich

 

Ein Mensch wie Millionen.

 

und macht nicht mehr mit!?

 

 

 

Niemand sagt etwas

 

 Niemand gibt etwas

 

 Niemand fragt

 

 Niemand macht mit

 

Niemand lebt

 

erst im Niemandsland.

 

 

 

Jürgen Tallig (1986/2017)

 

 

 

 

 

 

Nekrophil

 

 

 

Ansage: 

 

Jedes Jahr sterben 400000 Menschen in Europa an den Folgen von Autoabgasen.

 

Auf ein deutsches Neugeborenes kommen  17  von deutschen Firmen weltweit neugebaute  Autos, das sind über 12 Millionen Stück jedes Jahr.

 

Ist das zuviel?     (Publikum brüllt: Ja !!!!!!!!!!!!)       

 

 

 

Sänger:  Nhnnein ! Das ist Nekrophil!

 

(Instrumental (hart) als Einstieg, eher maschinell!)

 

 

 

Eine Milliarde Autos

 

Sind zu viel

 

Für die Erde und das Leben

 

Zwei Milliarden Autos

 

Sind nekrophil

 

Genug ist längst  genug

 

Zuviel längst  nekrophil

 

Wir sind schon groß

 

Wolln immer mehr

 

Wir wachsen immer weiter

 

Wachstum bis zum Overkill!

 

 

 

Wir sind schon groß

 

Wolln immer mehr

 

Wir wachsen immer weiter,

 

wir wachsen wie ein Krebsgeschwür

 

karzinogenes Rasen

 

auf der ganzen Welt

 

verbreiten wir unsere Metastasen.

 

Audi, Daimler und VW,

 

das tut dem Leben weh.

 

Genug ist längst  genug

 

Zuviel längst  nekrophil

 

Wir sind schon groß

 

Wolln immer mehr

 

Wir wachsen immer weiter

 

Wachstum bis zum Overkill!

 

Milliarden Euro und Dollar für Waffen

 

Sind zu viel

 

Waffen und Kriege sind nekrophil.

 

Krauss-Maffei, Heckler-Koch  machen immer weiter

 

Wollen am Tod verdienen

 

der Euro ist auch ein Fighter

 

Von Airbus gebaut  für die ganze Welt

 

Der Militär- industrielle Machtkomplex

 

Braucht Feinde, braucht Umsturz,

 

verkauft weltweit Waffen wie Unkraut- Ex

 

Exekutiert das Leben für Geld.

 

Genug ist längst  genug

 

Zuviel längst  nekrophil

 

Wir sind schon groß

 

Wolln immer mehr

 

Wir wachsen immer weiter

 

Wachstum bis zum Overkill!

 

 

 

Zwei Grad wärmer sind zu viel

 

Dreieinhalb sind nekrophil

 

Fünf Grad mehr  sind der Overkill!

 

Bei sechs Grad wird die Erde still.

 

Genug ist längst  genug

 

Zuviel längst nekrophil

 

Wir  treibens mit dem Toten

 

Und halten vom Leben nicht viel

 

Konzerne wachsen immer weiter

 

karzinogenes Rasen

 

 wachsen wie ein Krebsgeschwür

 

verbreiten auf der ganzen Welt ihre Metastasen

 

Wachstum bis zum Overkill!

 

Das ist nekrophil

 

So wird das Leben vergehn

 

Wachstum bis zum Tode,  bis ins Nekrozän.

 

 

 

Jürgen Tallig  VIII-2017

 

 

 

 

 

 

 

Verbrannte Erde

 

Die Welt ist nicht genug

 

Und muss zuschanden werden

 

Es ist für unsre heiße Gier

 

Zu wenig Platz auf Erden.

 

 

 

Ein Brand durchdringt die ganze Welt

 

Und sorgt für großes Sterben

 

Wir nehmens vom Lebendigen

 

Und lassen Neues  nicht werden.

 

Wir verbrennen in wenigen Jahren

 

Was aufwuchs in Jahrmillionen

 

Die Welt wird heiß und wüst und leer

 

Kann keiner mehr drin wohnen.

 

 

 

Refrain:

 

Es ist für unsre heiße Gier

 

Zu wenig Platz auf Erden.

 

Sie muss so heiß und wüst und leer

 

Wie unsre Herzen werden.

 

Wir verbrennen, was wir lieben,

 

stochern in der Glut

 

 

 

Durchschnitten ist nun längst das Band

 

Zwischen Mensch und Leben

 

Der Tod wickelt  wieder auf

 

Was die Natur gegeben.

 

Der Tod, das ist ein weißer Mann

 

Der hat sich gründlich umgetan

 

Und alles umgegraben, nach Gold und Brot.

 

Was einst ein Garten war, ein Paradies

 

Ist Hölle bald und ist bald tot.

 

Refrain: …

 

 

 

Die Wälder in Flammen

 

Die Quellen versiegt

 

Das Eis ins Meer zerronnen.

 

Mutter Erde ist besiegt,

 

Wir haben also gewonnen?

 

Wir haben alles, für immer verloren

 

hinterlassen verbrannte Erde auf Erden.

 

Unsre Herzen die sind wüst und leer,

 

Müssen weiter Leben verzehren.

 

Refrain: …

 

 

 

Doch alles Leben ist ja nur, „ noch“

 

Auf der siechen Erde.

 

Und wir wissens nicht mal,

 

unsre Welt sagt  jetzt: Stirb!

 

Und niemals wieder: Werde!

 

Was ist,

 

das wird gewesen sein.

 

Ist ein Schnitter, der heißt Tod

 

Nun der Herr auf Erden.

 

Da  wir nicht leben

 

Muss alles sterben.

 

Refrain: …

 

 

 

Die Erde verbrannt, die Seele in Not

 

Die Himmel, sie leuchten so  blutig rot

 

Kann nie mehrFrieden werden?

 

 

 

Jürgen Tallig  VII-2017

 

 

 

Die beste der möglichen Welten 2.0

 

 

 

Unsere Welt ist nicht möglich,

 

Wird nicht von Dauer sein.

 

Unsere Welt will Unmögliches

 

Ihr ist die Erde zu klein.

 

Will Unendliches im Endlichen,

 

Wachstum und Geld,

 

sprengt  den Rahmen des Möglichen

 

zerstört die mögliche Welt.

 

 

 

Unsere Welt verbraucht und verbrennt

 

was für alle gegeben.

 

Leben verzehrend und Totes gebärend,

 

Maschinen, Gase und Geld,

 

Ist sie die schlechteste mögliche Welt.

 

Unsere Menschenwelt, das Anthropozän,

 

zerstört sich, die Erde und das Leben

 

und wird im Nekrozän vergehn.

 

 

 

Refrain:

 

Unsere Welt ist nicht möglich,

 

Wird nicht von Dauer sein.

 

Unsere Welt will Unmögliches

 

Ihr ist die Erde zu klein.

 

 

 

Der Sinn des Lebens ist,

 

dass Leben fortbesteht

 

und Heimat hat auf unserer Erde,

 

das ewige stirb und werde.

 

Sinnlos die Welt, der nur Totes wird

 

und das Leben vergeht.

 

So sinnlos, wie die Affirmation

 

des bestehenden Schlechten,

 

mit dem Tod auf dem Thron.

 

 

 

Die Welt war gut,

 

Die beste der möglichen Welten

 

war uns bereits gegeben,

 

und liegt nun im Sterben.

 

Die Menschheit  kann ohne Öl,

 

doch nicht ohne lebendige Erde leben.

 

Eine andere Welt droht,

 

eine Welt voller Tod,

 

die schlechteste aller Welten.

 

 

 

Refrain:

 

Unsere Welt ist nicht möglich,

 

Wird nicht von Dauer sein.

 

Unsere Welt will Unmögliches

 

Ihr ist die Erde zu klein.

 

 

 

Eine bessere Welt ist nötig

 

Die unsere Welt und die Erde erhält

 

zum und für das Leben,

 

Eine andere Welt ist noch möglich

 

Noch haben wie die Wahl.

 

Etwas Besseres als den Tod, 

 

finden wir allemal.

 

 

 

Unsere Welt ist nicht möglich,

 

Wird nicht von Dauer sein.

 

Unsere Welt will Unmögliches

 

Ihr ist die Erde zu klein.

 

 

 

Unsere Welt ist unmöglich

 

Ist eine schlechte Welt

 

Die allzu bald in Glut und Flut

 

Ins Nie gewesene zerfällt.

 

Welt muss nicht nur sein,

 

sondern fortbestehn

 

missachtet sie das Leben,

 

muss sie untergehn.

 

 

 

Unsere Welt ist nicht möglich,

 

Wird nicht von Dauer sein.

 

Unsere Welt will Unmögliches

 

Ihr ist die Erde zu klein.

 

 

 

Eine bessere Welt ist möglich

 

die das Leben erhält,

 

das wäre die beste der möglichen,

 

wäre die beste dauerhaft mögliche Welt.

 

Eine andere Welt ist möglich!

 

Eine bessere Welt ist nötig!

 

 

 

Jürgen Tallig    2017

 

 

 

„Wer will, dass die Welt bleibt wie sie ist,

 

will nicht, dass sie bleibt.“     Erich Fried

 

 

 

 

 

Heißzeit

 

 

 

Du

 

Du weißt

 

Du weißt nichts.

 

Du hast nicht gefragt

 

Und ich hab nichts gesagt.

 

Doch es wird:

 

Heiß

 

Es heißt

 

Es wird heißer,

 

Wir haben gefragt

 

Und sie haben gesagt:

 

Es ist grad auf unsrer Erde

 

eine Heizung angegangen

 

die kann man nicht mehr runterdrehn

 

in unserm System.

 

Das heißt: Es wird heiß, immer heißer.

 

 

 

Heiß

 

Es heißt

 

Es wird heißer,

 

Wir haben gefragt:

 

Kann das Leben auf der Erde

 

Überdauern diese Glut?

 

Sie haben gesagt:

 

Es kann alles weitergehn,

 

ihr könnt weiter Auto fahren,

 

es wird alles gut

 

die Welt, sie wird nicht untergehn.

 

Doch sie haben gelogen, Oh heilige Wut!

 

Denn: Es wird heiß, immer heißer.

 

Heiß

 

Es heißt

 

es wird heißer,

 

Wir haben Euch gefragt:

 

Wollt ihr, dass die Luft der Erde

 

Heißer wird an allen Tagen?

 

Und ihr habt gesagt: Nein, Nein!

 

Soll Land verdorren

 

Wollt ihr Steppe, trockne Seen

 

Wollt ihr den Wald in Flammen sehn? Nein! Nein!

 

Heiß

 

Es heißt

 

es wird heißer,

 

Wir haben Euch gefragt:

 

Wollt ihr,

 

dass das Eis der Pole schmilzt,

 

 die Gletscher in den Bergen tauen?

 

Und ihr habt gesagt: Nein! Nein!

 

Wollt ihr

 

dass die Flut der Meere höher steigt

 

an allen Ufern,soll der Strand gewesen sein?

 

Nein! Nein!

 

 

 

Soll die Erde untergehn?

 

Nein! Nein!

 

Das Leben wird gewesen sein

 

die Erde nur  noch

 

Ein heißer Stein?

 

Wir sagen Nein! Nein!

 

Nein zu diesem System!                           

 

Und Ja zum Leben!

 

Denn: Es wird heiß, immer heißer.

 

Im Pyrozän

 

Heißzeit! Heißzeit! Heeeiiiißzeit!

 

Es ist Heißzeit!

 

 

 

Ich will

 

Wir wollen

 

Wir wollen, dass die blaue Erde

 

Bewohnbar bleibt

 

Für unsre Kinder und das Leben!

 

Ja, Ja!

 

Wolln treu ihr sein für alle Tage

 

Und auch in schlechten Zeiten

 

ihr dienen und zur Seite stehn!

 

Ja, Ja!

 

Soll das Leben weitergehen?

 

Dann muss alles anders werden!

 

Dann müssen wir auf Pferden reiten

 

Statt stundenlang im Stau zu stehn…

 

Kampf dem System!

 

 

Jürgen Tallig   IX- 2017 (Eine Coverversion von Rammstein- Songs „Du hast, Ich will, Engel)

 

 

 

 

Erkenntnis

 

 

 

Der Schaum der Tage

 

ihre dunstige Gischt

 

perlen ab

 

verändern mich nicht.

 

Der Lärm der Welt 

 

ihre nichtige Hast

 

ihre Bilderflut verblasst

 

es glätten sich die Wellen

 

die Welt verstummt

 

es schließt sich ihr verschlingender Schlund,

 

jetzt öffnet sich Tiefes

 

offenbart sich der Grund.

 

 

 

Die mächtige Strömung

 

 im Dunkel der Tiefe

 

sieht man am Tage nicht

 

Ich bin ein klarer Spiegel

 

und sammle nachts das Licht

 

ich nehme den Schleier von den Dingen

 

um ihr Wesen zum Leuchten zu bringen

 

Drehe draus einen Docht und zünde ihn an

 

er leuchtet mir voran

 

auf unbekannten Wegen

 

eine Lunte ans Labyrinth zu legen

 

wo sich die dunklen Mächte verbergen

 

sie ziehn uns hinunter ins Verderben.

 

 

 

Die Welt ist ein Schlangenhaupt

 

mit Millionen Augen,

 

wie eine Medusa macht sie alles zu Stein

 

Was getroffen von ihrem gierigen Blick

 

Darf nicht mehr lebendig sein

 

nur Totes bleibt zurück

 

wo sie gewinnt

 

wird die Welt ein steinernes Labyrinth.

 

Ich lasse sie ihr Antlitz sehn,

 

die Wahrheit im Spiegel des Narren,

 

es ist tödlich und nicht schön

 

lässt das Leben erstarren.

 

Wer der Welt den Spiegel vorhält

 

wird nicht versteinert

 

er erhellt und verändert die Welt.

 

Noch gibt es Wege aus dem Labyrinth

 

Noch ist ein Riss in allen Dingen

 

noch scheint das Licht herein

 

Noch ist das Dunkel nicht vollkommen

 

noch würgt das Nichts am Sein

 

Noch ist nicht alles dem Tode verfallen

 

Noch könnten Lahme laufen, Blinde sehn

 

Noch könnte das Leben weitergehn,

 

Doch das Gorgonenhaupt muss fallen

 

Pegasus noch lebendig entspringen

 

Damit die Lippen wieder singen

 

Und jemand die richtigen Fragen stellt:

 

Gibt es noch Hoffnung für die Welt?

 

Doch wer wagt den Streich?

 

Wer macht die Erde wieder weit?

 

Wer macht, dass die Steine wieder lebendig sind?

 

Wer weiß den Weg aus dem Labyrinth?

 

Wer wickelt den Ariadnefaden wieder auf,

 

Stück um Stück?

 

Wer gibt uns die Freiheit zurück?

 

Wer bringt die Mauern zum Tanzen

 

Und den Stein zum erweichen?

 

Wie wird der Mensch wieder Mensch

 

Gleicher unter Gleichen?

 

 

 

Wer bringt die Herzen zum Schlagen

 

Und die Welt wieder zum Schwingen?

 

Wer stellt den Motor ab, wer nimmt den Deckel vom Grab?

 

Wem kann es gelingen?

 

Wer schafft es, dass die Welt sich erkennt

 

bevor sie verbrennt?

 

Welche Melodie öffnet Herzen und Ohren?

 

Wie wird die Welt lebendig, neu geboren?

 

Wie wird sie wieder jung, wieder wie ein Kind,

 

wie ein Baum, sich wiegend …blowing in the wind!?

 

Wer weckt die Welt aus dem Schlaf der Vernunft?

 

Wie erweckt man die Welt zum und für das Leben?

 

Wie lernt sie, es sich nicht zu nehmen, sondern es zu geben?

 

Wer reißt all die Mauern ein…

 

Wie  belebt man die Welt im Ganzen?

 

Was bringt die erstarrten Verhältnisse

 

wieder zum Tanzen?

 

Wir spielen ihr eigenes Lied ihr vor,

 

die Welt erkennt sich langsam wieder,

 

-ihr fällt eine Antwort ein-,

 

sie schüttelt sich ein wenig, wirft ab die tote Last

 

und reckt die steifen Glieder.

 

 

 

Jürgen Tallig    2017

 

 

 

 

 

 

 

Gott ist tot

 

Die Engel weinen

 

Gott ist tot

 

Geschäftige Krämerseelen

 

Verwandeln die Erde für Geld

 

In eine tote, entseelte Welt

 

Sie nahmen Gott das Leben

 

und setzten die Erde in Brand

 

Das Jüngste Gericht tagt  permanent

 

Wir sind alle verdammt!

 

Es wird kein neues Jerusalem geben

 

Es gibt nur noch Hölle

 

Für Opfer und Täter

 

Für die Opfer früher

 

Und für die Mörder später.

 

 

 

Gott ist tot

 

Sie nahmen ihm das Leben

 

er  hätte es niemals aufgegeben.

 

Gott war verzweifelt seit 3000 Jahren

 

Was war nur in die Menschen gefahren?

 

Er hatte schon so viele gesandt

 

ins  gottlose Menschenland

 

doch man schlug sie ans Kreuz oder tot

 

sie wurden erschossen oder verbrannt

 

Sie starben vergessen im Lager

 

auf dem Marsch, auf der Flucht

 

Die Menschen höhnten:

 

„Nicht immer findet man, was man sucht.“

 

Und „Nun zeige Dein göttliches  Licht!“,

 

man glaubte ihnen jedenfalls nicht.

 

 

 

Gott war es müde

 

Gott war es leid

 

Die Menschen sind zu allem Bösen bereit

 

Dieses unduldsame Hassen

 

Dieses nicht leben und nicht leben lassen.

 

All dieses Morden, all dieses Siegen

 

Sie können nicht leben und sie können nicht lieben

 

Das haben sie nicht von mir.

 

Für das Göttliche sind sie blind

 

Sie merken nicht einmal

 

Ob da noch Vögel oder Bienen sind

 

Er mag es nicht mehr sehen

 

Es ist vergebliche Liebesmüh

 

Gott beschließt zu gehen

 

 

 

Das Leiden meiner Schöpfung rührt Euch nicht

 

Ihr seid nicht empfänglich für das göttliche Licht

 

Ihr  opfert das Leben, wie blind

 

Dem Götzen Mammon, dem goldenen Kalb,

 

Gott fühlt sich alt

 

Ob sie wohl des Teufels sind?

 

Ja, ihr seid mit ihm im Bund

 

Mit Teufelswerkzeug pflügt ihr um den Grund

 

Vergiftet das Wasser, verpestet die Himmel

 

Ihr habt geöffnet der Hölle Schlund

 

Bald ist sie auf Erden

 

Und was kreucht und fleucht muss sterben,

 

-auch ihr, wie alles Getier.

 

 

 

Sie hören nicht, sie sehen nicht

 

Die Zeichen von Untergang und Not

 

Meine Schöpfung ist am Sterben

 

Ihr seid eine Krankheit zum Tod.

 

Was soll aus der Welt nur werden

 

Ihr habt das Leben verspielt

 

In der Brust ein ziehender Schmerz

 

der Bund ist gebrochen,

 

es bricht Gott das Herz

 

Gott stirbt mit dem Leben

 

Die Engel weinen und die Vögel schrein

 

Seine letzten Worte waren:

 

Ich lasse euch jetzt, ihr Toten

 

Mit dem Tod und dem Toten allein.

 

 

 

Auf den Wassern schwebt schon

 

sein Geist nicht mehr

 

Die Erde wird wieder wüst und leer

 

Doch der Mensch sagte: Stirb!

 

Gott sagte noch: Werde!

 

Es wird bald ganz wie am Anfang sein,

 

leer, die Wälder und die Seen

 

der Himmel, die Berge und das Meer,

 

Bald sind wir ganz allein

 

Auf der gottverlassenen Erde.

 

Fast schon dahin ist das bunte Leben

 

Das von Gott gegeben

 

Fremd wird die Welt und wüst

 

Wird nie mehr Heimat sein

 

Gottlos, tot, entzaubert, entseelt

 

Ob uns wohl etwas fehlt?

 

 

 

Die Erde scheint nur noch so

 

 wie sie einstmals war,

 

 sie ist von allen guten Geistern verlassen,

 

die Menschen lachen so sonderbar

 

und fahren hupend durch die Gassen.

 

Sie  fliegen in der Luft umher,

 

und malen Kreuze an den Himmel,

 

-an den Küsten steigt das Meer.

 

Der Sturm ist da und auch die Flut

 

nichts wird jemals wieder gut.

 

Die Welt ist in Trauer

 

die Engel weinen schon das ganze Jahr

 

und tragen Dunkles,

 

-das macht die Himmel etwas grauer,

 

sie trommeln Abschied von dem was mal war.

 

Es verschwindet gerade das Leben

 

Gott und die Kommenden

 

werden uns niemals vergeben.

 

Irgendwo tagt das Jüngste Gericht

 

Gott ist tot

 

Die Erde stirbt

 

Und die Menschen merken es nicht.

 

 

 

Jürgen Tallig    XI- 2017

 

Prolog zur Tragödie „Nemesis. Das Jüngste Gericht“

 

 

 

Wir zeigen das eigentliche Drama unserer Zeit

 

was Erde und Menschheit entzweit.

 

Es geht auf Leben und Tod,

 

um Macht und Reichtum,

 

trotz Meeresfluten und Hungersnot

 

es geht um Muttermord, den vergifteten Vater,

 

das ganze große Welttheater,

 

den erschlagenen Sohn, den verhungerten Bruder,

 

um die Tochter, dieses Luder

 

das getötete, noch ungeborene Kind,

 

-alle Missetaten hier versammelt sind.

 

Nemesis ist die Tragödie der Gerechtigkeit,

 

das große Versagen unserer Zeit,

 

der Konflikt zwischen heute und morgen

 

Norden und Süden, Schwarzen und Roten,

 

hier spielen die Lebenden gegen die Toten.

 

Das hier ist der letzte Akt

 

der menschlichen Tragödie

 

die Menschheit ist aus dem Takt

 

und der Erde ist längst alles zu viel

 

Hier ist die Wahrheit,

 

die Welt torkelt ins Ziel

 

Es ist ein wahres Trauerspiel.

 

Bald werden die Helden ruhn,

 

denn sie wissen nicht was sie tun.

 

Die Welt geht in`n Arsch

 

Und wir sind dabei gewesen

 

doch kaum einer hat`s gemerkt,

 

man konnte es nicht mal in der Zeitung lesen.

 

Doch hier im Saale

 

erfährt man die Wahrheit

 

völlig ungeschminkt, blutig und nackt,

 

drum  Vorhang auf zum globalen Finale,

 

zwischen Erde und Anthropozän.

 

Das ist die letzte Vorstellung

 

Das muss man sehn.

 

Das kommt nicht wieder

 

Das ist einmalig, unwiederbringlich,

 

die letzte Chance vorm Untergehn

 

Der Mensch meint, er habe gewonnen

 

ohne die Regeln des Spiels  zu verstehn.

 

Er meint, er schreibe jetzt Erdgeschichte,

 

ohne die Zeichen an den Wänden zu sehn

 

Gewogen und zu schwer befunden.

 

„Mene Tekel  Upharsin“

 

So geht die verbliebene Zeit und das Leben dahin 

 

Der Mensch und noch so allerlei

 

Verschwindet von der Erde Angesicht,

 

bald ist es mit der Herrlichkeit vorbei.

 

Nur ein Gott kann uns noch retten

 

Ein erleuchtendes Licht

 

Wir brauchen eine neue Erde

 

Gerechtigkeit, das Jüngste Gericht.

 

 

Jürgen Tallig       2018