EARTH ATTACK
Das Songbook
von Jürgen Tallig
CD 1: Rouge ou Noir, Finis Terre- Titanic 2.0, Dunkelheit, Vielleicht ist das Krieg, Heiß, Earth Attack, Blitzkrieg, Ökokalypse, Silence, Totentanz, Germania, Erlkönigs Töchter, Selfburning, Dann, Niemand, Burn Out, Lost in Berlin, Böse Möse(Herzstück), Glansztanz, Roter Oktober, Es ist Zeit
CD 2
Nekrophil
Verbrannte Erde
Die beste Welt 2.0
Heißzeit
Dunkle Wolken
Vorbei
Herbstmorgen
Eines Tages
Ausbruch
Erkenntnis
Gott ist tot
Prolog zu Nemesis
Nr.1 der Edition Rouge- Noir Berlin
Herausgegeben von Jürgen Tallig, Wörtherstr. 29, 10405 Berlin
Alle Rechte beim Herausgeber, Vervielfältigung und Weiterverbreitung sind ausdrücklich erwünscht.
Weltenende (frei nach „Weltende“ von Jacob van Hoddis)
Die Menschen liegen schlaflos
mit verstopften Ohren
in verschwitzten Betten,
es klopft an den versperrten Toren
Hunde rütteln an den Ketten.
„Der Sturm ist da“ in dunkler Nacht
kommen Schiffe mit Menschenfracht
hungrige Menschen fluten den Strand
und auch „die wilden Meere hupfen“,
über Mauern und Dämme an Land.
Die Konjunktur hat einen Schnupfen,
„In allen Lüften hallt es wie Geschrei“
Kurse und Flieger stürzen ab
und die Menschen gehn entzwei,
die Autos fallen von den Brücken
keine Landung will mehr glücken.
Man fällt aus allen Wolken
nach all dem Höhenflug
und an den Küsten steigt die Flut.
Die Welt läuft heiß,
gerät in Brand und Wut,
sie dreht sich immer schneller
doch nichts wird davon gut.
Sie flammt auf in Dürre und Krieg,
doch Räder müssen rollen für den Sieg
im nächsten Weltenbrand,
die Menschen verlieren den Kopf
und die Welt wieder mal den Verstand.
Keiner weiß mehr wohin, man will raus oder rein,
Die Welt wird immer voller und die Erde zu klein
Es gibt von allem zu wenig und es gibt von allem zu viel,
alle rennen, aber keiner kennt das Ziel…
doch das ist nicht mehr weit,
wir fahren und fliegen immer schneller
-bis ans Ende der Zeit.
Die Zukunft ist verpfändet
und die Vergangenheit wird verbrannt
täglich tausend fossile Jahre
das Leben ist vakant.
Wir setzen die Welt in Flammen,
ein gewaltiger Kurzschluss gleißenden Lichts
bringt Gestern und Morgen zusammen
wir öffnen die Türen ins Nichts.
Wir machen die Zukunft unmöglich
soviel Ende war nie
Was Energie war, wird Asche und Wärme,
also reine Entropie.
Die Gegenwart ist ein Schwarzes Loch
verschlingt den Raum, die Zeit und das Licht
wie kann man ihr entkommen
wie kriegt man sie wieder dicht?
Dunkelheit ist der Preis des Lichts
wir leuchten nicht, wir verbrennen
Wir sind die Krieger des Nichts!
Das Lebendige stirbt und das Tote erwacht,
die Feuer sind überall entfacht,
-nicht nur die Lichter der Großstadt brennen
sondern Wälder und Moore und in Sümpfen Methan,
es verbrennt die Zukunft, nicht nur Kohle und Gas
es schmilzt das Eis nicht nur im Glas.
Jetzt geht es ans Leben, obwohl mans kaum spürt,
es wird geschüttelt und auch gerührt,
Insekten und Vögel fallen tot hernieder
vergessene Plagen kehren wieder.
Das Leben geht ohne Klagen
die eh keiner hört und keiner versteht…
-die Antwort auf die nie gestellten Fragen
wird vom heißen Wind verweht.
Verspielt ist des Lebens Kredit
die Welt geht kaputt und wir gehen mit
das Nichts hat gewonnen gegen das Sein
der Planet zeigt sein wahres Gesicht,
-unter der Erde ist Stein.
Mutter Erde ist zuschanden,
die Welt läuft nicht mehr rund,
verloren der Boden unter den Füßen
verloren der Dinge Grund.
Hänge rutschen von den Bergen, die sich neigen
wie große Zeiger, die die letzte Stunde zeigen,
die letzten Gletscher stürzen in die Seen
derweil die Wüsten wachsen und die Meere steigen
-alles muss zu Grunde gehn.
Entwurzelt sind Bäume, Menschen, Getier
die haltlose Welt ist schon bald nicht mehr hier
Verloren ist das Land, der Ort der Utopie
denn ohne wo gibt es kein wie
Braune Fluten reißen alles mit sich fort
nirgends bleibt ein Ort,
Schatten wachsen um ein letztes Licht
„Kein Ort Nirgends“
kein Ort bleibt, nirgends, nicht.
Schweigen breitet seinen Mantel aus
Gott gähnt und denkt: „Welch Graus,
das Land liegt wie im Anfang, wüst und weit,
-bis zur nächsten Schöpfung lasse ich mir sehr viel Zeit.“
Gott wendet sich ab
wischt von der Stirn den Schweiß:
„…jetzt ist es auch wieder ewig so heiß.“
Das Leben rollt sich ein zum absurden Finale
die Zeit schnurrt zurück auf der Abwärtsspirale
Der Mensch verliert seinen Thron
und reklamiert die Evolution,
er gibt nicht nur die Krone,
sondern gleich die ganze Schöpfung zurück,
das nennt sich Involution,
-den Bakterien dann noch viel Glück!
Die Uhren rasen rückwärts
als wenn die Welt zur Hölle fahre
bis still sie stehn und wieder Stille herrscht und Ruh,
für die nächsten100 Millionen Jahre,
macht Gott die Augen zu.
Jürgen Tallig 2018
Rouge ou Noir
Die Wüsten wachsen
außen wie innen
Wir führen einen Zweifrontenkrieg
gegen das Leben
Und sind dabei ihn zu gewinnen.
Aus Paradiesen werden Höllen
Wir verdursten über unerschöpflichen Quellen
und wissen nicht mehr was wahr ist
und was war
Die Sonne, das Leben, die Liebe
Sind unerschöpflich
und wunder- und erneuerbar.
Wir haben die Wahl:
Leben oder Tod
Kopf oder Zahl
Schwarz oder Rot
Rouge ou Noir.
Jürgen Tallig 2017
Finis Terre- Titanic 2.0
Hoch auf ragt der Bug des unsinkbaren Schiffs
zerschneidet die Wellen und schmilzt das Eis
Titanic voll gleißenden Lichts
auf verblendeter Fahrt ins verschlingende Nichts.
Stolz wehen im Wind unsre Fahnen
und jeder kennt unsere Namen.
Wir müssen auf die Hohe See hinaus
denn wir sind nur zu Gast auf Erden
wir rauben und stehlen, plündern alles aus
wir können nicht leben und wir können nicht sterben.
Wir sind die wahren Piraten
Wir haben das Leben und die Erde verraten
Wir verprassen und verschlingen die Welt
in unsern Kellern liegen Leichen und Geld.
Wir haben keine Heimat und keine Moral
-zuerst kommt nun mal das Fressen,
Wir wissen nicht mehr, wie Erde riecht
das haben wir längst vergessen.
Kein Steuermann hält die Wacht
an den Mast gefesselt, mit verstopften Ohren
halten wir Kurs in die Nacht.
Wir sind die verfluchten, lebendigen Toten
und verzehren uns nach dem Leben,
-wer wird uns endlich erlösen
oder uns den Gnadenstoß geben?
Stimmt an das alte Lied und fallet alle ein:
Refrain:
Ein Sturm weht vom Paradiese her
Das vergangen ist und weit
Der treibt uns in Richtung Hölle
In den Malstrom der endenden Zeit.
Die Stunde hat längst geschlagen
Längst ist kein Land mehr zu sehn
doch es geht immer weiter,
-bis zum Untergehn,
weiter, das alleine zählt
weiter bis Finis Terre, bis ans Ende der Welt.
Die Anker finden Grund nicht mehr
doch wir halten Kurs aufs offene Meer
Keiner bringt den Kahn zum Stehn,
Wolln wir die Reise wirklich wagen, ohne Wiedersehn?
hat sich so mancher gefragt,
Doch der Mann am Steuer sagt:
Unser Schiff sinkt,
drum immer vorwärts, unverzagt,
wir haben keine Wahl,
in seinen Augenhöhlen wohnt ein Aal.
Es wird alles verheizt auf Deivel komm raus
Und kein Pardon gegeben
Die Heuer ist ein Judaslohn,
denn wir verraten gerade das Leben.
Wir müssen weiter, -können niemals stille stehn,
- das wäre das Ende vom System.
Weiter, trotz aller Gefahren
wir müssen immer schneller fahren
vorwärts ohne Sinn und keiner weiß wohin.
Und er stimmt an das alte Lied und alle fallen ein:
Refrain: …
Wir spalten nicht nur Materie
Wir spalten Hirne und Seelen
Wir haben alles, doch wir brauchen noch mehr
wir wollen der Schöpfung befehlen
digital oder binär, mit Geld oder mit dem Gewehr.
Wir haben alles, - nur keinen Sinn und kein Ziel
wir stellen uns und die Welt auf den Kopf
doch es ist unten immer zu wenig und oben immer zuviel
genau umgekehrt wie beim Ozon
in den Kathedralen des Geldes steht der goldene Thron.
Bei uns wächst der Wohlstand, woanders die Not
unser Wachstum bringt überall wachsenden Tod.
Mag die Welt auch untergehn,
hier bleibt es gut, hier bleibt es schön,
das ist der große Ausverkauf, kleine Preise bis es kracht
das ist der Schlussverkauf, alles wird zu Geld gemacht.
Refrain: …
Der Himmel ist rot und lila das Meer
denn ein Sturm weht vom Paradiese her
Der brachte uns nun bis ans Ende der Welt
Finis Terre,- wo kein Anker mehr hält.
Der Ausguck ruft:
Backbord ist von Eis schon ganz frei
Hallo und Goodbye!
Tiere sterben, das Tote taut auf,
es riecht nach Verwesung und Hölle.
Die Welt geht zuschanden,
wir haben gesiegt in allen Landen,
-es herrscht Freiheit von der Notwendigkeit
am Ende der Zeit.
Der Tod steht am Steuer,
wer wüsste das nicht,
Und er fragt uns ins Gesicht:
„Seid ihr bereit?
Jetzt können wir diese Kohlen
Endlich auch noch holen!“
Und fängt dann ein garstig Lied zu singen an:
Die Welt und all das Leben
sind uns von Gott gegeben
Damit wir daraus machen
all die schönen Sachen
Aus Plastik und aus Stahl
Und geht die Welt jetzt krachen
So war`s doch recht getan
Seid ihr doch und die Erde, mir nun Untertan.
Ein Sturm weht vom Paradiese her
Das vergangen ist und weit
Der treibt uns in Richtung Hölle
In den Malstrom der endenden Zeit.
Die Stunde hat längst geschlagen
Längst ist kein Land mehr zu sehn
doch es geht immer weiter,
-bis zum Untergehn,
weiter, das alleine zählt
weiter bis Finis Terre, bis ans Ende der Welt.
Da setzten wir unser Totenschiff
Mit voller Wucht aufs nächste Riff,
soll die Welt schon untergehn
woll`n wir das Leben preisen,
lasst uns blanke Busen sehn und den Becher kreisen.
Doch ist es zu spät für die Welt
Wir selbst zerstörten sie in stählerner Fron
für einen Zinsesgroschen,
Der Tod zahlt nun unseren Lohn
und treibt die Schulden ein,
die sind zahlbar nicht in Geld …
-wir alle sind ihm versprochen
und die ganze bunte Welt ….
War es das wert, diesen Preis,
-so preisen wir also das Leben (aus)?
Niemand wird uns vergeben.
Das Leben geht dahin, hinfort,
-kein Ort mehr, nirgends
alles muss wandern, alles muss fort.
Die Wale finden nicht mehr Heim
Und irren durch die Meere
Wie die Menschen durch die Welt,
-suchend, wo noch Heimat wäre.
Leichen treiben in den Meeren
nichts wird jemals wieder gut
Schaut doch endlich mal zum Himmel
Seht ihr nicht, es regnet Blut!
Ein Sturm weht vom Paradiese her
Das vergangen ist und weit
Der treibt uns in Richtung Hölle
In den Malstrom der endenden Zeit.
Die Stunde hat längst geschlagen
Längst ist kein Land mehr zu sehn
doch es geht immer weiter,
-bis zum Untergehn,
weiter, das alleine zählt
weiter bis Finis Terre, bis ans Ende der Welt.
Jürgen Tallig 2018
Dunkelheit
Der Erleuchtete erscheint manchmal düster.
Verdunkelnd das Glitzern der Welt,
Erhellt er Dunkles,
verschlingende Tiefen der Nacht
macht drohende Abgründe sichtbar,
Erleuchtet die Finsternis
Verdunkelt das Blendwerk der Macht
Dass noch sehend werde
Wer verblendet ist und blind
zeigt Wege zum rettenden Ufer,
dass die Narrenschar wieder nach Hause find.
Refrain:
Laut und glitzernd fährt die Zeit
Taub und blind in die Dunkelheit.
Verblendet und zu allem bereit.
Hell erleuchtet fährt unsre Titanic,
volle Kraft voraus immer weiter hinaus
längst ist kein Land mehr in Sicht
die Maschinen laufen heiß
am Steuerrad da kichert der Tod
dieser Kurs hat seinen Preis.
Durch die Sanduhr rieselt das Leben
Man heizt mit gestundeter Zeit
und mit Geld
Es wird keine Wiederkehr geben
es geht weiter als weit
es geht bis ans Ende der Welt.
Keiner der sieht und keiner der hört,
das Brechen von Eisen und Eis
von Herzen und von Knochen,
es flattert voraus das blaue Band
der Sieg ist uns versprochen.
Man tanzt und lacht
Laut klingen Gläser und Musik
durch die Nacht,
übertönen die Schreie.
Laut und glitzernd fährt die Zeit
Taub und blind viel zu weit
Am Ende der Reise ist Dunkelheit
Keiner mehr sieht
keiner mehr hört
dass niemand mehr schreit.
Jürgen Tallig 2017
Vielleicht ist das Krieg
Im Radio laufen die Endlosschleifen
Man wirbt für Autos und Last Minute-Reisen
Für Geldanlagen mit Risiko,
berichtet Neues aus dem Zoo.
Die Popsongs klingen wie Marschmusik
Vielleicht ist das Krieg?
Man meldet Staus von Hier bis Jetzt
Der Notruf ist ständig besetzt.
Rentner husten
Die Wirtschaft wächst.
Die Popsongs klingen wie Marschmusik
Vielleicht ist das Krieg?
Die Autos sehen wie Panzer aus
Beide sollen die Welt beglücken.
Räder rollen für den Sieg
Von Mali bis zu den Kalmücken.
Die Popsongs klingen wie Marschmusik
Vielleicht ist das Krieg?
Burnout, Tinnitus und Depressionen
Arbeit muss sich wieder lohnen
Alle rennen um ihr Leben
Und verpassen es grad eben.
Die Popsongs klingen wie Marschmusik
Vielleicht ist das Krieg?
Jürgen Tallig, Entwurf, VII-2017
Heiß
Ich bin heiß, du bist heiß
Wir sind heiß
Es rinnt der Schweiß
Bei unserm heißen Tanz
Auf dünnem Eis
Wir bringen die Welt aus der Balance
Überkommt uns die Hitze
Entflammt die Glut
Wir schmelzen das Eis
Denn der Preis ist heiß
Wir wollen den Drachen reiten
Es kommen heiße Zeiten.
Refrain:
Ich bin heiß, du bist heiß
Wir sind heiß
Es rinnt der Schweiß
Bei unserm heißen Tanz
Auf dünnem Eis
Der Preis ist heiß.
Wir leben auf Kredit
Bei unserm heißen Ritt
Geht es um die ganze Welt
Mit geborgtem Geld
Unser Tanz ist mächtig laut
Doch es gewinnt nur, wer sich traut
Mal eben Fliegen
Schnell noch was kriegen
Schnell noch mal siegen
Es zählt das hier und jetzt allein
Etwas mehr kann’s schon noch sein.
Wasser und Eis werden knapp
Doch wir machen nicht schlapp
Wir sind heiß auf den Sieg
Wir haben Spaß, gib noch mal Gas
Lass die Motoren heulen
Und verlier nicht die Balance
Bei unserm heißen Tanz
Wir sind so heiß auf den Preis
Deshalb rinnt der Schweiß
Der Preis ist heiß.
Wir drehen uns viel zu schnell
In unserm goldenen Kettenkarussell
Das kommt nie mehr zum stehen
Es muss sich immer weiter drehen
Wir werden uns selbst überrunden
Uns ist schon schwindlig und es läuft heiß
Doch der Preis ist heiß.
Lasst uns nochmal alles geben
Wir gewinnen mit etwas Glück
und starten dann von der Poolposition
zu einmal Hölle und zurück.
Der Preis für den Sieg
ist nicht nur heiß, er ist auch hoch
denn er kostet das Leben
er wird nur einmal vergeben.
Wir sind so heiß, dass die Welt verbrennt
Wenn wir nach ihr fassen
Überkommt sie die Hitze
Entflammt die Glut
Sie kann es nicht mehr lassen
Die Erde wird immer heißer
Verbrennt alle Wälder, schmilzt alles Eis
Die Erde wird heiß, das ist der Preis!
Wir wollten den Drachen reiten
Nun kommen heiße Zeiten.
Wird uns die Sache endlich zu heiß
Dann zahlen wir schon den vollen Preis
ist die Erde längst außer Rand und Band
Dann haben wir uns ein letztes Mal
die Finger verbrannt.
Lernen kann, wer Schmerzen kennt
Vom Feuer das im Herzen brennt,
wir waren innen kalt wie Eis,
nicht heiß
nun ist es vorbei:
Feuer frei!
Ich bin heiß…
Jürgen Tallig X- 2017
Earth Attack
Alarm, Alarm!
Invasion!
UFOs sind gelandet
Aliens plötzlich überall
Überfall, Überfall!
Überfall aus dem All
Von extraterrestrischen Wesen
Sie twittern schon aus dem Weißen Haus
Und verhandeln mit den Chinesen
Refrain:
Earth Attack, Earth Attack
Blitzkrieg gegen die Erde
Aliens plötzlich überall
Hilfe, Hilfe! Alarm, Alarm!
Kleine weiße Männchen
Vernichten überall das Leben
Für Energie und Moneten
Zerschroten die Außerirdischen
Unsern schönen Heimatplaneten.
Krieg der Sterne, Krieg der Welten
Klonarmeen marschieren
Da naht auch noch der Todesstern
Und will uns terminieren.
Die Erde ist in höchster Not
Wir sind schon krank, bald sind wir tot.
Wer rettet uns vor den Klonen
Die verheizen die Erde
Und haun wieder ab
Aber wir müssen ja hier wohnen.
Earth Attack, Earth Attack
Blitzkrieg gegen die Erde
Geklonte Aliens überall
Hilfe, Hilfe! Alarm, Alarm!
Arnie, Luc und Obi Wan
Müssen gegen die Aliens ran!
Hey, hey, hey, - attackiert die Klonarmee!
Earth Attacks, - die Erde greift an!
Earth Attacks! Earth Attacks!
Aufstand für das Leben.
Wir greifen an und schlagen zurück.
Den Wachstumsaliens vom Todesstern
Wird kein Pardon gegeben.
Earth Attacks! Earth Attacks!
Wir schlagen zurück
Gegen das Imperium von Banken und Raketen
Sonst verheizen die Außerirdischen
Unsern schönen Heimatplaneten.
Earth Attacks! Earth Attacks!
Aliens in die Wüste oder auf die Antipoden
Die machen sonst die Erde kaputt
Mit außerirdischen Methoden.
Man kann auf unsrer Erde
nicht außerirdisch leben
sondern nur irdisch sein.
Sonst wird unser lebendes Raumschiff Erde
Ein großer, toter , heißer Stein.
Earth Attacks! Earth Attacks!
Aufstand für das Leben.
Wir greifen an und schlagen zurück.
Den Wachstumsaliens vom Todesstern
Wird kein Pardon gegeben.
Earth Attacks! Earth Attacks!
Jürgen Tallig VII-2017
(das wäre wohl eher punkig,- siehe Skeptiker „Straßenkampf“)
Blitzkrieg
Die Welt rast im Kreis
Denn der Preis ist heiß.
Ist längst schon im Krieg
Mit dem Leben,
Blitzkrieg
Fortschritt ist Krieg
Wachstum eine Schlacht
es wird nur einen Sieger geben.
Die Welt wird zu klein
braucht wieder Krieg.
Wir marschieren mit festem Tritt
Von Sieg zu Sieg
Gegen das Leben.
Refrain:
Blitzkrieg, Blitzkrieg!
Fortschritt ist Krieg
Wachstum eine Schlacht
es wird nur einen Sieger geben.
Die Welt macht mobil
die gerade Linie ist das Ziel,
der kürzeste Weg in die Hölle.
Räder müssen rollen für den Sieg
Gegen das Leben.
Die Welt verbrennt
In einem Jahr,
was wuchs in Jahrmillionen.
Wir vergasen die ganze Welt
und brennen für den Sieg
Gegen das Leben.
Die Welt läuft heiß,
es schmilzt das Eis
und es taut auf das Tote.
Wo Wälder waren, wird Wüste sein
Die Himmel tendieren ins Rote.
Entropie,
das ist der Sieg
Des Todes über das Leben.
Die Welt wird vergehn
Und all das bunteLeben
Der Sieger heißt Tod.
Macht die Erde rein,
mit großer Glut und großer Flut,
als hätt es uns niemals gegeben.
Blitzkrieg, Blitzkrieg!
Fortschritt ist Krieg
Wachstum eine Schlacht
es wird nur einen Sieger geben.
Seht ihr nicht die schwarzen Wolken,
das Blitzezucken ringsumher,
Die Welt ist längst schon aus den Fugen,
hat keine Zukunft mehr.
Hört ihr nicht das Donnergrollen?
Seht ihr nicht den roten Schein?
Blitzkrieg gegen die Natur
Fortschritt in den Untergang
Es wächst das Tote nur allein.
Blitzkrieg, Blitzkrieg,
Die Welt brennt!
Blitzkrieg, Blitzkrieg,
Die Erde wird zum Flammenmeer!
Blitzkrieg, Blitzkrieg
Die Erde wird ein Massengrab!
Jürgen Tallig VII-2017
Die ÖKOKALYPSE ‑ ZAUBERLEHRLINGE
Krebsiges Wachstum, zuwuchernd alle Schönheit.
Staub und Ruß über allen Farben.
Rattern, brummen, knirschen, rumpeln, donnern, stampfen,
quietschen, stoßen, schlagen,
schreien: still, steh still!
Die wir riefen, die Geister
Werden wir nun nicht mehr los.
Die Welt ist am Limit,
wird für die Erde zu groß.
Wer weiß das Wort wodurch alles wird
Was es einst gewesen?
Still Welt, Steh doch wieder still!
Titanische Raserei der entfesselten Techno‑Faschismen
Großräume rüsten zur letzten Schlacht.
Barbarei der Effizienz triumphiert,
-die dunkle Seite der Macht.
Gestylte Gehirne werden formiert,- selektionsbereit
das Design scheidet Opfer und Täter
es gibt ein Vorher und ein Später.
Die wir riefen, die Geister
Werden wir nicht wieder los.
Gut gelaunt, fleißig, betriebsam
Marschieren sie in den Tod.
Still, Steht doch still!
Werdet, was ihr einst gewesen!
Steht doch endlich wieder still!
Die Gehirnwäsche zeigt sich am falschen Lächeln,
den Zombie verrät sein debiles Gut‑drauf‑sein,
andressierte Blindheit, leidensresistent.
Es herrscht informiertes Vergessen
Man lebt hedonistisch und ungehemmt.
Die wir riefen, die Geister
Werden wir nicht wieder los.
Frohsinn und Dummheit auf allen Kanälen
Man kann scheinbar frei wählen.
Still, Steht doch still!
Werdet, was ihr einst gewesen!
Steht doch endlich wieder still!
Überrannt
die Grenzen der Natur
Nichts ist mehr stabil
Wachstum bis zum Overkill.
Sind wir noch zu retten?
Die Erde ist doch kein Computer,
kann man nicht resetten.
Still Welt, Steh doch wieder still
Sinnlos ist dein Streben!
Außer Dir kannst Du nicht sein.
Sonst sind wir bald alle gewesen.
Wer weiß das Wort wodurch alles wird
Was es einst gewesen?
Still Welt, Steh doch wieder still!
Der Schlaf der Vernunft
- es gibt keinen Meister,
gebar Ungeheures.
Entfesselte Geister,
verwandeln Natur
zu feindlich monströsem Wesen,
die Welt steht nie wieder still
wird nie wieder sein
was sie einstmals gewesen.
Wehe, wehe, vergessen das Wort,
dass die Erde wieder verwandelt
in einen wohnlichen Ort.
Wir sind`s gewesen!
RESISTANCE ist ein Fremdwort.
und VERGESSEN ist deutsch.
VORWARTS ?
Oder: VORWÄRTS UND NICHT VERGESSEN?
Doch: ZURÜCK IST NUN VORWÄRTS!
Also: VORWÄRTS, WIR MÜSSEN ZURÜCK?
jürgen tallig 1996/2017
Silence
Die Welt kommt nie zur Ruhe mehr
Sie ist so laut, brüllt wie ein Tier
Sie rast wie toll im Kreis
Ohne Verstand und ohne Sinn
Weiß nicht mehr wohin,
rast ohne Not in Verderben und Tod
mit dröhnendem Getöse.
Herr erlöse uns von dem Bösen
Die Welt braucht ihren Lohn,
mach die Welt wieder leise
mit einer großen Depression.
Was fehlt ist Silence.
Es siegt sich zu Tode
Und läuft wie geschmiert
Von Blut und Öl und Geld.
Eine entgrenzte, entfesselte Welt
Verschleudert, als sei der letzte Tag
Was der Herr für immer und für alle gab.
Die Welt kann nicht mehr stille stehn
Und hören, denken oder sehn,
Krieg wird normal und alle sind loyal.
Im Land herrscht Silence.
Gib den Sündern ihren Lohn
Eine große Depression.
Es ist so laut
Wie vor einem Krieg
Sie kriegen sich nicht mehr ein,
die Schlager klingen wie Marschmusik
Ein großer Knall und ein großes Sterben
Könnten das Ende bald sein.
Herr erlöse uns von dem Bösen
Die Welt braucht ihren Lohn,
mach die Welt wieder leise
noch vor der finalen Detonation
Was fehlt ist Silence.
Vielfach droht der Overkill!
Durch Klimakollaps, Seuchen, Krieg
Es droht der totale Sieg
des Todes über das Leben.
Dann wäre die Erde wieder still
Wie im Anbeginn der Zeiten
Es herrschte die Ruhe nach dem Sturm
die Stille nach dem Schuss.
Der Wald stünde still und schweigend
Und tot,
kein Vogel singt meeehr!!!
Und die Sonne scheint!
Über allen Wipfeln herrschte ewige Ruh
dann wäre Silence
warte nur, dann ruhest auch du!
Jürgen Tallig IX- 2017
Totentanz- Dead can dance
We are Killers!
We make this MEGADEATH
Wir machen das Leben zur Utopie
For a Grateful Dead zum Geschenk
Zu Hause nur noch im No-man’s-land
This is the Beginning of the End!
Das Leben hat keine Heimat mehr
und ist am Vergehn
Wir setzen grad über ins Nekrozän.
Der Fährmann heißt Tod
Nimmt nur Euro und Dollar
Drauf ist sein Schädel zu sehn.
Dead can Dance
Lasst uns gehn
Let’s Dance ins Nekrozän!
It`s Black Sabbath,
Der Anfang vom Ende im Niemandsland
Nothing else matter, Nichts hat Bestand
It`s the Beginning of the End
Ab jetzt geht alles sehr schnell
Wir sind unterwegs ins No- more- land.
Es geht vorwärts auf dem Highway to Hell
On the road to nowhere and nothing
Auf dem Weg ins Nirgends und Nichts
Reich mir die Hand und lass uns gehn
Dead can Dance.
Let’s Dance ins Nekrozän!
Die Uhren stehen
auf fünf vor zwölf seit 25 Jahren
doch ist es in Wirklichkeit Viertel vor fünf
alle Züge sind abgefahren.
Beyond Deadlines is dead
Starway to heaven
All for nothing and nothing for all, but more
Paradis Lost in Apocalyptica
Let`s knockin on heaven’s door
Die Stunde hat längst geschlagen
Kommt, wir müssen gehn
Dead can Dance
Let`s Dance ins Nekrozän.
Verloren ist das Paradies
Die Himmel sind beim Sterben
Dann last uns nach der Hölle sehn
Ein Platz muss uns doch werden.
Knockin` on Hells Door!
Freund Luzifer, der gestürzte Engel
Hat ja Recht behalten
Die Menschen können die Erde nicht verwalten
Luzifer lacht: „Sie haben die Erde zur Hölle gemacht!“,
längst offen steht das Höllentor!
Kommt lasst uns gehen
Lasst uns dort den Aufstand proben
Gegen die Hölle da oben.
Dead can Dance
Let`s Dance im Nekrozän.
Jürgen Tallig 2017
Erlkönigs Töchter
Wohin soll das noch gehn
Wär es nicht besser umzudrehn?
Doch eine Stimme sagt:
Kommt, lasst uns gehn ins Nekrozän,
ich bin ein Oger und da bin ich König,
man nennt mich Erlkönig oder Megadeath
und meine Töchter sind sehr nett.
Noch wäre Zeit um umzudrehn!
Mädchenchor: (als Refrain)
Komm her, bleib hier
Wir sind gut zu dir!
Komm her, bleib hier
Wir sind Liebste dir.
Und Erlkönig spricht:
Ihr sollt mit mir gehen, ins Nekrozän!
Ich geb euch viele Dinge schön.
Gar schöne Spiele spielen wir
Ob jung oder alt
Und seid ihr nicht willig,
so brauch ich Gewalt.
Doch der Oger lacht, das war nur ein Scherz!
Denn meine Töchter, die Hurilein
Die wiegen und tanzen und singen Euch ein
Und werden immer bei Euch sein.
In Werbung und Showbiz,
selbst in Euern Betten
werden sie Eure Gier erwecken.
Meine Töchter lächeln überall,
auf der ganzen Welt,
von bunten Heften und Plakaten.
Sie machen es mit jedem
doch nur für echtes Geld.
Sie verführen die ganze Welt.
Mädchenchor:
Komm her, bleib hier
Wir sind gut zu dir!
Komm her, bleib hier
Wir sind Liebste dir.
Sie sollen euch verführen
Zu mir, ins Todesreich
Der Dinge und des Geldes
Die Gier macht euch gehorsam
Und sie macht euch gleich.
Mit Säuselstimme, Ärschen und Titten
Mit Sirenengesang,
langen Beinen und heißen Blicken
kommen sie in Eure Köpfe hinein,
sagen was gut ist und was nicht so fein.
Sie krallen sich in Euern Herzen fest,
lenken Euch nach meinem Willen.
Komm her, bleib hier
Wir sind gut zu dir!
Komm her, bleib hier
Wir sind Liebste dir.
Haben sie Euch in ihren Krallen
Seid ihr dem Reich des Todes verfallen.
Für immer und ewig hörig dem König
Death is King, MEGADEATH!
Und mein Hunger ist unsäglich:
Kommt und lasst uns gehen,
lasst uns gehn ins Nekrozän!
Mädchenchor:
Komm her, bleib hier
Wir sind gut zu dir!
Komm her, bleib hier
Wir sind Liebste dir.
Jürgen Tallig VII-2017
Germania
Berlin – Germania
Hauptstadt
des deutschen Größenwahns
der geraden Linie
am Reißbrett geplant
Alles geordnet, alles zentral
Bist eine Wunde, ausgebrannt
Schlecht verheiltes Geschwür
Schrundige Narbe
im märkischen Sand
Doch aus der Asche
Stieg wieder empor
Germania
Riesig und imperial.
In gerader Linie
Vom Holocaust zum Ökozid
Zum Klima-Overkill
Rollen Räder für den Sieg
Mit deutschem Beat
Wieder ein Plan für die ganze Welt
Wieder wegen Macht und Geld
Auf den Plätzen der Macht
wie mit dem Lineal gezogen
Klirren wie einst die Fahnen
Durch das Dunkel der Nacht
Es wird nicht mehr still
Und muss doch wieder vergehen
Was da nie vergehen will.
Jürgen Tallig VIII-2017
Selfburning- Selbstverbrennung
Die Welt macht mobil,
wird zu klein, rast im Kreis
läuft schließlich heiß.
Frisst Luft, Land und Leben
und Immer mehr Energie,
es könnte für alle reichen,
doch so reicht es nie,
Zu viele Räder rollen für den Sieg.
Diese Welt braucht wieder Krieg.
Diese Welt muss untergehn
soll das Leben fortbestehn.
Seid ihr bereit?
Burn, this World must burn!
We must burn!
Verbrennen Öl, Gas, Plastik und Kohle
Es schmelzen die Pole.
Die Wälder brennen am Amazonas
In der Taiga und am Mittelmeer.
Und es steigt das Meer.
Ja Mehr, wir brauchen immer mehr!
Mehr, mehr, mehr, mehr Meer, mehr Meer usw. (mit Publikum)
Unsre Welt wird untergehn,
sollte das so weitergehn.
Burn, Earth must burn!
We must burn!
Wo wir waren wird Wüste sein,
da vergeht das Leben.
Die Wenigen die nach uns kommen
Werden uns niemals vergeben.
Die Menschenzeit wird gewesen sein,
muss alles nun verderben, verwesen.
Stimme: „Von den großen Städten wird bleiben der durch sie hindurch ging, der Wind.“
Diese Welt wird untergehn.
Burn, Earth must burn!
We must burn!
Ein roter Schein am Firmament,
das kommt weil unsre Erde brennt.
Save our Souls, es kommt großer Tod.
Unsre Welt wird untergehn
Ohne unsre Wut,
Kommt große Glut, kommt große Flut.
Seid ihr bereit?
Die alte Welt muss untergehn,
soll die Erde fortbestehn.
Burn, this World must burn!
We must burn!
We must burn to fight.
Wir müssen brennen zu kämpfen!
We must fight against Heisszeit!
We must fight against Selfburning!
Wir müssen kämpfen gegen die drohende Heisszeit.
Wir müssen kämpfen gegen die Selbstverbrennung der Menschheit.
Stop Burning Earth!
Wir müssen brennen für den Kampf!
We must burn!
We must burn for Living!
We must burn for Peace!
We must burn for Nature!
We must burn for Right of Future
For Billion unborn People!
We must burn,
We must fight!
Seid ihr bereit?
Stop Burning Earth!
Stop Selfburning!
We must burn…
Jürgen Tallig VII-2017
Anmerkung: Der wohl bekannteste deutsche Klimawissenschaftler, Hans Joachim Schellnhuber, veröffentlichte 2015 eine umfassende Analyse des Klimawandels unter dem programmatischen Titel „Selbstverbrennung“.
Dann
Warten. daß etwas beginnt.
warten. daß etwas vergeht.
Zeit. die sanft verrinnt.
plötzlich ist es schon spät.
Immer zu einem Ende,
zu einem Anfang hin.
Immer steile Wände.
und MORGEN der Beginn.
Dann wird alles ganz anders,
dann mach ich alles wahr,
dann bin ich endlich ich selber.
dann leb ich ganz unmittelbar.
Dann wird alles ganz anders
Dann wird alles gut
Denn was lange währt
Das wird endlich Wut!
Dann werd ich ganz intensiv,
dann mach ich mich endlich frei
Bloß noch etwas Geduld
‑dann ist das Leben vorbei.
Jürgen Tallig 1986/2017
Burn out
Die Welt ist zu laut
Und redet nur Stuss.
Alle wissen, was gut ist
Und was man muss.
Vor lauter Stuss
Kriegt man Burnout
Demenz und Tinnitus.
Sie verdrehen die Wahrheit,
dein Denken, dein Fühlen, wollen dich,
kontrollieren und manipulieren.
Bald reden alle, fürchterlich,
Einunddenselben Stuss,
davon kriegt man Burnout
Demenz und Tinnitus.
Die Erde wird wärmer, sagt man
Doch leise und nicht so laut,
man wisse es nicht genau
derweil man weiter Autos baut.
Von so viel Stuss
Kriegt man Burnout und Tinnitus.
Die Wahrheit ist out
Earthburning ist nur ein Werbegeck.
Das ist die Klimademenz,
wenn burn out ist
dann ist der Klimawandel weg.
Von so viel Stuss
Kriegt man Burnout
Demenz und Tinnitus
Und Depression
Es hilft nur noch Revolution.
Es geht nie um die Wahrheit
Es geht immer um Macht
Die Welt verliert die Sinne.
-die merken nichts mehr!
Bis es kracht!
Doch sie labern für Geld
Soviel Stuss
davon kriegt man Burnout
Demenz und Tinnitus.
Sie sitzen in jeder Redaktion
Und wissen die Wahrheit
Stets vorher schon.
Es wird passend gemacht
Was passen muss,
deshalb hört und liest man
überall Stuss.
Und davon kriegt man (ihr wisst es)
Burnout, Demenz und Tinnitus.
Wer zuviel schlucken muss (im zweifachen Sinn) kriegt
Burnout, Demenz und Tinnitus.
Wer zuviel arbeiten muss, was kriegt der?
Burnout, Demenz und Tinnitus.
Und wer nichts mehr muss? …
Wer nur noch muss oder nichts mehr muss
Wird irgendwann laut.
Dann ist Schluss
mit Demenz und Tinnitus,
und burn ist out
wenn man sich traut,
hoffentlich noch vorm Kollaps und vorm Erdburnout.
Jürgen Tallig IX-2017
Niemand
Ich bin ein Niemand
wie du und ich,
dem niemand etwas sagt
dem niemand etwas gibt,
etwa die Wahrheit
oder Liebe oder Vertrauen,
den niemand fragt
der mitmacht,
ein Niemand wie Millionen
ich bin ein Niemand.
Niemand sagt etwas
Niemand gibt etwas
Niemand fragt
Niemand macht mit
Niemand lebt
erst im Niemandsland.
Jürgen Tallig (1986)
Niemand 2
Ich bin ein Niemand
wie du und ich
dem niemand etwas sagt
dem niemand etwas gibt
etwa die Wahrheit
oder Liebe oder Vertrauen
den niemand fragt
der mitmacht
ein Niemand wie Millionen
Ich bin ein Niemand.
Ich bin ein Niemand
Wie du und ich:
Ich bin ein Verbraucher, eine Steuernummer, eine Versicherungsnummer.
Ich bin eine abgehörte Telefonnummer, eine Geheimzahl, die jeder kennt,
Ich bin ein Konsument mit einem Nutzerprofil,
Ich bin eine Verbrauchs- und Kostenstelle.
Das Grab meiner Eltern hat eine Nummer,
selbst die Bäume haben Nummern.
Ich bin ein Niemand
Ein Niemand wie Millionen.
Doch niemand kennt mich,
wie auch ich meine Nachbarn
nicht kenne. Ist da niemand?
Gibt es denn keine Menschen mehr?
„Handwerker siehst du, aber keine Menschen…“
Touristen, Polizisten, Beamte, Fahrgäste, Fahrzeughalter,
Versicherungsnehmer und Antragssteller, Angestellte, Beisitzer,
Mandatsträger und Stimmberechtigte, Huren und Freier,
Arbeitnehmer und Arbeitgeber, Käufer und Verkäufer gibt es,
aber keine Menschen. Es gibt auch Vorsteuerabzugsberechtigte.
Der Endverbraucher ist kein Mensch.
Auch der Insasse, der Ruhiggestellte, sowie der Beigetretene,
aber auch der Rechtsnachfolger und der Erblasser
sind keine Menschen.
Der Scheinasylant ist nur scheinbar ein Mensch.
Ist denn niemand ein Mensch?
Oder der Mensch ein Niemand?
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist ein Mensch!
Wie du und ich
Ein Mensch wie Millionen.
und macht nicht mehr mit!?
Niemand sagt etwas
Niemand gibt etwas
Niemand fragt
Niemand macht mit
Niemand lebt
erst im Niemandsland.
Jürgen Tallig (1986/2017)
Nekrophil
Ansage:
Jedes Jahr sterben 400000 Menschen in Europa an den Folgen von Autoabgasen.
Auf ein deutsches Neugeborenes kommen 17 von deutschen Firmen weltweit neugebaute Autos, das sind über 12 Millionen Stück jedes Jahr.
Ist das zuviel? (Publikum brüllt: Ja !!!!!!!!!!!!)
Sänger: Nhnnein ! Das ist Nekrophil!
(Instrumental (hart) als Einstieg, eher maschinell!)
Eine Milliarde Autos
Sind zu viel
Für die Erde und das Leben
Zwei Milliarden Autos
Sind nekrophil
Genug ist längst genug
Zuviel längst nekrophil
Wir sind schon groß
Wolln immer mehr
Wir wachsen immer weiter
Wachstum bis zum Overkill!
Wir sind schon groß
Wolln immer mehr
Wir wachsen immer weiter,
wir wachsen wie ein Krebsgeschwür
karzinogenes Rasen
auf der ganzen Welt
verbreiten wir unsere Metastasen.
Audi, Daimler und VW,
das tut dem Leben weh.
Genug ist längst genug
Zuviel längst nekrophil
Wir sind schon groß
Wolln immer mehr
Wir wachsen immer weiter
Wachstum bis zum Overkill!
Milliarden Euro und Dollar für Waffen
Sind zu viel
Waffen und Kriege sind nekrophil.
Krauss-Maffei, Heckler-Koch machen immer weiter
Wollen am Tod verdienen
der Euro ist auch ein Fighter
Von Airbus gebaut für die ganze Welt
Der Militär- industrielle Machtkomplex
Braucht Feinde, braucht Umsturz,
verkauft weltweit Waffen wie Unkraut- Ex
Exekutiert das Leben für Geld.
Genug ist längst genug
Zuviel längst nekrophil
Wir sind schon groß
Wolln immer mehr
Wir wachsen immer weiter
Wachstum bis zum Overkill!
Zwei Grad wärmer sind zu viel
Dreieinhalb sind nekrophil
Fünf Grad mehr sind der Overkill!
Bei sechs Grad wird die Erde still.
Genug ist längst genug
Zuviel längst nekrophil
Wir treibens mit dem Toten
Und halten vom Leben nicht viel
Konzerne wachsen immer weiter
karzinogenes Rasen
wachsen wie ein Krebsgeschwür
verbreiten auf der ganzen Welt ihre Metastasen
Wachstum bis zum Overkill!
Das ist nekrophil
So wird das Leben vergehn
Wachstum bis zum Tode, bis ins Nekrozän.
Jürgen Tallig VIII-2017
Verbrannte Erde
Die Welt ist nicht genug
Und muss zuschanden werden
Es ist für unsre heiße Gier
Zu wenig Platz auf Erden.
Ein Brand durchdringt die ganze Welt
Und sorgt für großes Sterben
Wir nehmens vom Lebendigen
Und lassen Neues nicht werden.
Wir verbrennen in wenigen Jahren
Was aufwuchs in Jahrmillionen
Die Welt wird heiß und wüst und leer
Kann keiner mehr drin wohnen.
Refrain:
Es ist für unsre heiße Gier
Zu wenig Platz auf Erden.
Sie muss so heiß und wüst und leer
Wie unsre Herzen werden.
Wir verbrennen, was wir lieben,
stochern in der Glut
Durchschnitten ist nun längst das Band
Zwischen Mensch und Leben
Der Tod wickelt wieder auf
Was die Natur gegeben.
Der Tod, das ist ein weißer Mann
Der hat sich gründlich umgetan
Und alles umgegraben, nach Gold und Brot.
Was einst ein Garten war, ein Paradies
Ist Hölle bald und ist bald tot.
Refrain: …
Die Wälder in Flammen
Die Quellen versiegt
Das Eis ins Meer zerronnen.
Mutter Erde ist besiegt,
Wir haben also gewonnen?
Wir haben alles, für immer verloren
hinterlassen verbrannte Erde auf Erden.
Unsre Herzen die sind wüst und leer,
Müssen weiter Leben verzehren.
Refrain: …
Doch alles Leben ist ja nur, „ noch“
Auf der siechen Erde.
Und wir wissens nicht mal,
unsre Welt sagt jetzt: Stirb!
Und niemals wieder: Werde!
Was ist,
das wird gewesen sein.
Ist ein Schnitter, der heißt Tod
Nun der Herr auf Erden.
Da wir nicht leben
Muss alles sterben.
Refrain: …
Die Erde verbrannt, die Seele in Not
Die Himmel, sie leuchten so blutig rot
Kann nie mehrFrieden werden?
Jürgen Tallig VII-2017
Die beste der möglichen Welten 2.0
Unsere Welt ist nicht möglich,
Wird nicht von Dauer sein.
Unsere Welt will Unmögliches
Ihr ist die Erde zu klein.
Will Unendliches im Endlichen,
Wachstum und Geld,
sprengt den Rahmen des Möglichen
zerstört die mögliche Welt.
Unsere Welt verbraucht und verbrennt
was für alle gegeben.
Leben verzehrend und Totes gebärend,
Maschinen, Gase und Geld,
Ist sie die schlechteste mögliche Welt.
Unsere Menschenwelt, das Anthropozän,
zerstört sich, die Erde und das Leben
und wird im Nekrozän vergehn.
Refrain:
Unsere Welt ist nicht möglich,
Wird nicht von Dauer sein.
Unsere Welt will Unmögliches
Ihr ist die Erde zu klein.
Der Sinn des Lebens ist,
dass Leben fortbesteht
und Heimat hat auf unserer Erde,
das ewige stirb und werde.
Sinnlos die Welt, der nur Totes wird
und das Leben vergeht.
So sinnlos, wie die Affirmation
des bestehenden Schlechten,
mit dem Tod auf dem Thron.
Die Welt war gut,
Die beste der möglichen Welten
war uns bereits gegeben,
und liegt nun im Sterben.
Die Menschheit kann ohne Öl,
doch nicht ohne lebendige Erde leben.
Eine andere Welt droht,
eine Welt voller Tod,
die schlechteste aller Welten.
Refrain:
Unsere Welt ist nicht möglich,
Wird nicht von Dauer sein.
Unsere Welt will Unmögliches
Ihr ist die Erde zu klein.
Eine bessere Welt ist nötig
Die unsere Welt und die Erde erhält
zum und für das Leben,
Eine andere Welt ist noch möglich
Noch haben wie die Wahl.
Etwas Besseres als den Tod,
finden wir allemal.
Unsere Welt ist nicht möglich,
Wird nicht von Dauer sein.
Unsere Welt will Unmögliches
Ihr ist die Erde zu klein.
Unsere Welt ist unmöglich
Ist eine schlechte Welt
Die allzu bald in Glut und Flut
Ins Nie gewesene zerfällt.
Welt muss nicht nur sein,
sondern fortbestehn
missachtet sie das Leben,
muss sie untergehn.
Unsere Welt ist nicht möglich,
Wird nicht von Dauer sein.
Unsere Welt will Unmögliches
Ihr ist die Erde zu klein.
Eine bessere Welt ist möglich
die das Leben erhält,
das wäre die beste der möglichen,
wäre die beste dauerhaft mögliche Welt.
Eine andere Welt ist möglich!
Eine bessere Welt ist nötig!
Jürgen Tallig 2017
„Wer will, dass die Welt bleibt wie sie ist,
will nicht, dass sie bleibt.“ Erich Fried
Heißzeit
Du
Du weißt
Du weißt nichts.
Du hast nicht gefragt
Und ich hab nichts gesagt.
Doch es wird:
Heiß
Es heißt
Es wird heißer,
Wir haben gefragt
Und sie haben gesagt:
Es ist grad auf unsrer Erde
eine Heizung angegangen
die kann man nicht mehr runterdrehn
in unserm System.
Das heißt: Es wird heiß, immer heißer.
Heiß
Es heißt
Es wird heißer,
Wir haben gefragt:
Kann das Leben auf der Erde
Überdauern diese Glut?
Sie haben gesagt:
Es kann alles weitergehn,
ihr könnt weiter Auto fahren,
es wird alles gut
die Welt, sie wird nicht untergehn.
Doch sie haben gelogen, Oh heilige Wut!
Denn: Es wird heiß, immer heißer.
Heiß
Es heißt
es wird heißer,
Wir haben Euch gefragt:
Wollt ihr, dass die Luft der Erde
Heißer wird an allen Tagen?
Und ihr habt gesagt: Nein, Nein!
Soll Land verdorren
Wollt ihr Steppe, trockne Seen
Wollt ihr den Wald in Flammen sehn? Nein! Nein!
Heiß
Es heißt
es wird heißer,
Wir haben Euch gefragt:
Wollt ihr,
dass das Eis der Pole schmilzt,
die Gletscher in den Bergen tauen?
Und ihr habt gesagt: Nein! Nein!
Wollt ihr
dass die Flut der Meere höher steigt
an allen Ufern,soll der Strand gewesen sein?
Nein! Nein!
Soll die Erde untergehn?
Nein! Nein!
Das Leben wird gewesen sein
die Erde nur noch
Ein heißer Stein?
Wir sagen Nein! Nein!
Nein zu diesem System!
Und Ja zum Leben!
Denn: Es wird heiß, immer heißer.
Im Pyrozän
Heißzeit! Heißzeit! Heeeiiiißzeit!
Es ist Heißzeit!
Ich will
Wir wollen
Wir wollen, dass die blaue Erde
Bewohnbar bleibt
Für unsre Kinder und das Leben!
Ja, Ja!
Wolln treu ihr sein für alle Tage
Und auch in schlechten Zeiten
ihr dienen und zur Seite stehn!
Ja, Ja!
Soll das Leben weitergehen?
Dann muss alles anders werden!
Dann müssen wir auf Pferden reiten
Statt stundenlang im Stau zu stehn…
Kampf dem System!
Jürgen Tallig IX- 2017 (Eine Coverversion von Rammstein- Songs „Du hast, Ich will, Engel)
Erkenntnis
Der Schaum der Tage
ihre dunstige Gischt
perlen ab
verändern mich nicht.
Der Lärm der Welt
ihre nichtige Hast
ihre Bilderflut verblasst
es glätten sich die Wellen
die Welt verstummt
es schließt sich ihr verschlingender Schlund,
jetzt öffnet sich Tiefes
offenbart sich der Grund.
Die mächtige Strömung
im Dunkel der Tiefe
sieht man am Tage nicht
Ich bin ein klarer Spiegel
und sammle nachts das Licht
ich nehme den Schleier von den Dingen
um ihr Wesen zum Leuchten zu bringen
Drehe draus einen Docht und zünde ihn an
er leuchtet mir voran
auf unbekannten Wegen
eine Lunte ans Labyrinth zu legen
wo sich die dunklen Mächte verbergen
sie ziehn uns hinunter ins Verderben.
Die Welt ist ein Schlangenhaupt
mit Millionen Augen,
wie eine Medusa macht sie alles zu Stein
Was getroffen von ihrem gierigen Blick
Darf nicht mehr lebendig sein
nur Totes bleibt zurück
wo sie gewinnt
wird die Welt ein steinernes Labyrinth.
Ich lasse sie ihr Antlitz sehn,
die Wahrheit im Spiegel des Narren,
es ist tödlich und nicht schön
lässt das Leben erstarren.
Wer der Welt den Spiegel vorhält
wird nicht versteinert
er erhellt und verändert die Welt.
Noch gibt es Wege aus dem Labyrinth
Noch ist ein Riss in allen Dingen
noch scheint das Licht herein
Noch ist das Dunkel nicht vollkommen
noch würgt das Nichts am Sein
Noch ist nicht alles dem Tode verfallen
Noch könnten Lahme laufen, Blinde sehn
Noch könnte das Leben weitergehn,
Doch das Gorgonenhaupt muss fallen
Pegasus noch lebendig entspringen
Damit die Lippen wieder singen
Und jemand die richtigen Fragen stellt:
Gibt es noch Hoffnung für die Welt?
Doch wer wagt den Streich?
Wer macht die Erde wieder weit?
Wer macht, dass die Steine wieder lebendig sind?
Wer weiß den Weg aus dem Labyrinth?
Wer wickelt den Ariadnefaden wieder auf,
Stück um Stück?
Wer gibt uns die Freiheit zurück?
Wer bringt die Mauern zum Tanzen
Und den Stein zum erweichen?
Wie wird der Mensch wieder Mensch
Gleicher unter Gleichen?
Wer bringt die Herzen zum Schlagen
Und die Welt wieder zum Schwingen?
Wer stellt den Motor ab, wer nimmt den Deckel vom Grab?
Wem kann es gelingen?
Wer schafft es, dass die Welt sich erkennt
bevor sie verbrennt?
Welche Melodie öffnet Herzen und Ohren?
Wie wird die Welt lebendig, neu geboren?
Wie wird sie wieder jung, wieder wie ein Kind,
wie ein Baum, sich wiegend …blowing in the wind!?
Wer weckt die Welt aus dem Schlaf der Vernunft?
Wie erweckt man die Welt zum und für das Leben?
Wie lernt sie, es sich nicht zu nehmen, sondern es zu geben?
Wer reißt all die Mauern ein…
Wie belebt man die Welt im Ganzen?
Was bringt die erstarrten Verhältnisse
wieder zum Tanzen?
Wir spielen ihr eigenes Lied ihr vor,
die Welt erkennt sich langsam wieder,
-ihr fällt eine Antwort ein-,
sie schüttelt sich ein wenig, wirft ab die tote Last
und reckt die steifen Glieder.
Jürgen Tallig 2017
Gott ist tot
Die Engel weinen
Gott ist tot
Geschäftige Krämerseelen
Verwandeln die Erde für Geld
In eine tote, entseelte Welt
Sie nahmen Gott das Leben
und setzten die Erde in Brand
Das Jüngste Gericht tagt permanent
Wir sind alle verdammt!
Es wird kein neues Jerusalem geben
Es gibt nur noch Hölle
Für Opfer und Täter
Für die Opfer früher
Und für die Mörder später.
Gott ist tot
Sie nahmen ihm das Leben
er hätte es niemals aufgegeben.
Gott war verzweifelt seit 3000 Jahren
Was war nur in die Menschen gefahren?
Er hatte schon so viele gesandt
ins gottlose Menschenland
doch man schlug sie ans Kreuz oder tot
sie wurden erschossen oder verbrannt
Sie starben vergessen im Lager
auf dem Marsch, auf der Flucht
Die Menschen höhnten:
„Nicht immer findet man, was man sucht.“
Und „Nun zeige Dein göttliches Licht!“,
man glaubte ihnen jedenfalls nicht.
Gott war es müde
Gott war es leid
Die Menschen sind zu allem Bösen bereit
Dieses unduldsame Hassen
Dieses nicht leben und nicht leben lassen.
All dieses Morden, all dieses Siegen
Sie können nicht leben und sie können nicht lieben
Das haben sie nicht von mir.
Für das Göttliche sind sie blind
Sie merken nicht einmal
Ob da noch Vögel oder Bienen sind
Er mag es nicht mehr sehen
Es ist vergebliche Liebesmüh
Gott beschließt zu gehen
Das Leiden meiner Schöpfung rührt Euch nicht
Ihr seid nicht empfänglich für das göttliche Licht
Ihr opfert das Leben, wie blind
Dem Götzen Mammon, dem goldenen Kalb,
Gott fühlt sich alt
Ob sie wohl des Teufels sind?
Ja, ihr seid mit ihm im Bund
Mit Teufelswerkzeug pflügt ihr um den Grund
Vergiftet das Wasser, verpestet die Himmel
Ihr habt geöffnet der Hölle Schlund
Bald ist sie auf Erden
Und was kreucht und fleucht muss sterben,
-auch ihr, wie alles Getier.
Sie hören nicht, sie sehen nicht
Die Zeichen von Untergang und Not
Meine Schöpfung ist am Sterben
Ihr seid eine Krankheit zum Tod.
Was soll aus der Welt nur werden
Ihr habt das Leben verspielt
In der Brust ein ziehender Schmerz
der Bund ist gebrochen,
es bricht Gott das Herz
Gott stirbt mit dem Leben
Die Engel weinen und die Vögel schrein
Seine letzten Worte waren:
Ich lasse euch jetzt, ihr Toten
Mit dem Tod und dem Toten allein.
Auf den Wassern schwebt schon
sein Geist nicht mehr
Die Erde wird wieder wüst und leer
Doch der Mensch sagte: Stirb!
Gott sagte noch: Werde!
Es wird bald ganz wie am Anfang sein,
leer, die Wälder und die Seen
der Himmel, die Berge und das Meer,
Bald sind wir ganz allein
Auf der gottverlassenen Erde.
Fast schon dahin ist das bunte Leben
Das von Gott gegeben
Fremd wird die Welt und wüst
Wird nie mehr Heimat sein
Gottlos, tot, entzaubert, entseelt
Ob uns wohl etwas fehlt?
Die Erde scheint nur noch so
wie sie einstmals war,
sie ist von allen guten Geistern verlassen,
die Menschen lachen so sonderbar
und fahren hupend durch die Gassen.
Sie fliegen in der Luft umher,
und malen Kreuze an den Himmel,
-an den Küsten steigt das Meer.
Der Sturm ist da und auch die Flut
nichts wird jemals wieder gut.
Die Welt ist in Trauer
die Engel weinen schon das ganze Jahr
und tragen Dunkles,
-das macht die Himmel etwas grauer,
sie trommeln Abschied von dem was mal war.
Es verschwindet gerade das Leben
Gott und die Kommenden
werden uns niemals vergeben.
Irgendwo tagt das Jüngste Gericht
Gott ist tot
Die Erde stirbt
Und die Menschen merken es nicht.
Jürgen Tallig XI- 2017
Prolog zur Tragödie „Nemesis. Das Jüngste Gericht“
Wir zeigen das eigentliche Drama unserer Zeit
was Erde und Menschheit entzweit.
Es geht auf Leben und Tod,
um Macht und Reichtum,
trotz Meeresfluten und Hungersnot
es geht um Muttermord, den vergifteten Vater,
das ganze große Welttheater,
den erschlagenen Sohn, den verhungerten Bruder,
um die Tochter, dieses Luder
das getötete, noch ungeborene Kind,
-alle Missetaten hier versammelt sind.
Nemesis ist die Tragödie der Gerechtigkeit,
das große Versagen unserer Zeit,
der Konflikt zwischen heute und morgen
Norden und Süden, Schwarzen und Roten,
hier spielen die Lebenden gegen die Toten.
Das hier ist der letzte Akt
der menschlichen Tragödie
die Menschheit ist aus dem Takt
und der Erde ist längst alles zu viel
Hier ist die Wahrheit,
die Welt torkelt ins Ziel
Es ist ein wahres Trauerspiel.
Bald werden die Helden ruhn,
denn sie wissen nicht was sie tun.
Die Welt geht in`n Arsch
Und wir sind dabei gewesen
doch kaum einer hat`s gemerkt,
man konnte es nicht mal in der Zeitung lesen.
Doch hier im Saale
erfährt man die Wahrheit
völlig ungeschminkt, blutig und nackt,
drum Vorhang auf zum globalen Finale,
zwischen Erde und Anthropozän.
Das ist die letzte Vorstellung
Das muss man sehn.
Das kommt nicht wieder
Das ist einmalig, unwiederbringlich,
die letzte Chance vorm Untergehn
Der Mensch meint, er habe gewonnen
ohne die Regeln des Spiels zu verstehn.
Er meint, er schreibe jetzt Erdgeschichte,
ohne die Zeichen an den Wänden zu sehn
Gewogen und zu schwer befunden.
„Mene Tekel Upharsin“
So geht die verbliebene Zeit und das Leben dahin
Der Mensch und noch so allerlei
Verschwindet von der Erde Angesicht,
bald ist es mit der Herrlichkeit vorbei.
Nur ein Gott kann uns noch retten
Ein erleuchtendes Licht
Wir brauchen eine neue Erde
Gerechtigkeit, das Jüngste Gericht.
Jürgen Tallig 2018